Warum nur werden Schülerchor und Schulband immer einen Tick besser, ein Stück weit engagierter, wenn sie einen Song interpretieren: „Another brick in the wall“, von Pink Floyd schon 1979 veröffentlicht. Vielleicht weil es in Schulen für junge Menschen immer wieder mal Situationen gibt, die als wenig gerecht empfunden werden, auch wenn die Lage in den Bildungseinrichtungen heute so gar nicht mit der von Songwriter Roger Waters in den 1950er Jahren zu vergleichen ist.
Aber der Song wirkt auch aktuell noch und treibt Schüler zu Höchstleistungen an, wie am Dienstagabend beim Sommerkonzert des Marktbreiter Gymnasiums im fast übervollen Lagerhaus. „Very British“ war der Abend überschrieben – und da durften weder Pink Floyd, noch die Beatles und viele andere der englischen Popkultur fehlen.
Begonnen aber hatte der Abend mit einem viel älteren Stück, der inoffiziellen Britischen Nationalhymne, „Rule Britannia“ aus dem 18. Jahrhundert, bei dem es aber auch schon um Unterdrückung und Sklaverei ging und sich das Schulorchester ein Stelldichein mit einem noch ein wenig schüchternen jungen Schülerchor gab. Die Zurückhaltung legte sich spätestens beim James Bond und den anschließenden Girls- und Boygroop-Medley. Schulband, Unterstufen- und großer Chor führten dann mit Popsongs in die Pause.
Zurück in das 18. Jahrhundert ging es dann mit einer Violinsonate von Georg-Friedrich Händel, der viele Jahre seines Lebens in England verbracht hatte. Beatlessongs, Queen oder Quentin Crisp – das Vokalensemble der Oberstufe und der große Chor führten durch den weiteren Abend, der mit Musik von John Miles seinen Abschluss fand.
Viel Beifall gab es am Ende für die rund 120 Musiker, die seit Februar auf diesen Abend hingearbeitet und sich nach den Osterferien gar eine ganze Woche für ein Seminar Zeit genommen hatten.