Gold faszinierte von Anbeginn. Seit mindestens sechs Jahrtausenden werden aus dem gelbglänzenden Metall rituelle Gegenstände und Schmuck gefertigt. Eine Volksgruppe prägt das Edelmetall besonders: die Akan. Jetzt zeigt das Knauf-Museum in einer Sonderausstellung höfischen Goldschmuck aus Westafrika. Schirmherrin ist Ingrid Knauf.
Doch wie kommt das Gold der Akan nach Iphofen? Der Weg begann Ende der 90-er Jahre, als der Museumsleiter des Iphöfer Knauf-Museums Markus Mergenthaler mit seinem Professor in Zürich eine Galerie besuchte, in der Akan-Objekte standen. Später erfuhr Mergenthaler, dass die Objekte ein Kunstsammler in Österreich erworben hat. Dieser Mann war Herbert Liaunig. Er kaufte die gesamte Sammlung des Galeristen René David, die dieser seit 1957 in vier Jahrzehnten zusammengetragen hatte. Die Akan-Objekte fanden im Museum Liaunig im kärntnerischen Neuhaus/Suha, einem der größten Privatmuseen Österreichs, eine neue Heimat. Für das Gold der Akan steht unterirdisch ein eigener Raum zur Verfügung.
Erstmals außerhalb Österreichs zu sehen
"Es ist ein Glücksfall, dass die Sammlung an eine Person gegangen ist", sagte Mergenthaler beim Presserundgang durch die Ausstellung. "Glücklicherweise konnten wird auf die Sammlung zugreifen. Etwa 340 Objekte sind nun erstmals außerhalb Österreichs im Knauf-Museum zu bestaunen. Wie sie hier präsentiert werden, schaute sich auch die Leihgeber-Familie Liaunig an, vertreten durch Peter Liaunig und seine Mutter Eva Liaunig. Mit dabei auch Elisabeth Wassertheurer, Leiterin des Museums Liaunig.
"Die Akan sind eine lebendige, gelebte Kultur", erläuterte Peter Liaunig. Davon zeugen in der Ausstellung auch viele Bilder. Beim Anblick der Gegenstände wird deutlich, dass für die Akan, die in den Republiken Ghana und Elfenbeinküste beheimatet sind, das Gold eine bedeutende Rolle spielt. Nicht zuletzt wurde die extrem reiche Goldgegend auch "Goldküste" genannt. Wer sich die ausgestellten überwiegend höfischen Prunkstücke betrachtet, versteht, weswegen schon Herbert Liaunig "von deren Ausstrahlung, authentischer Seltenheit und handwerklich feiner Umsetzung sehr angetan war", wie es Peter Baum in einem Beitrag im Ausstellungskatalog schreibt.
Brillante Handwerkskunst
Gold prägt das Erscheinungsbild der Akan entscheidend. In Form von Ranginsignien kennzeichnet es vor allem gesellschaftlichen Status. Die verschiedenartigen Schmuckstücke zeugen von brillanter Handwerkskunst. Die hochfiligrane Wachsfadentechnik ist nur ein Beispiel dieser Virtuosität, über die in der Ausstellung natürlich auch informiert wird.
Die Sonderausstellung ist von Sonntag, 17. März, bis Sonntag, 10. November, zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr.
Weitere Informationen: www.knauf-museum.de