Zu dem Artikel "Neue Technik für die Klassenzimmer" vom 7. Oktober erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Beim Lesen der Überschrift und Formulierungen wie: „… neuesten Stand der Technik“ und „Jetzt ist die Digitalisierung unserer Schulen abgeschlossen,…“ dachte ich zunächst hier würde ein Artikel eingefügt, der zu Beginn des letzten Jahrzehnts bereits präsentiert wurde.
Dann jedoch merkte ich erschüttert, dass die Stadt Kitzingen für die Whiteboardausstattung der Grund- und Mittelschulen der Stadt im Jahr 2022 sage und schreibe 850.000 Euros ausgibt. Zugegeben sie wird mit 575.435 Euros gefördert – aber auch das sind Steuermittel. Diese Summe wird ausgegeben für eine Technik, die in anderen Schulen bereits wieder abgebaut wird, z. B. in Gymnasien in Schweinfurt – auch weil sie reparaturanfällig und teuer sind.
Etwa um die gleiche Zeit hat damals ein Doktorand im Oberseminar Schulpädagogik der Uni Würzburg, in meiner Anwesenheit, versucht eine Arbeit zu Whiteboards zu schreiben. Bei der Präsentation seiner pädagogischen Gründe, eigenen oder vom Hersteller ihm wohlfeil vermittelt, wurden diese vom Professor und den weiteren Mitgliedern des Seminars „zerlegt“ – und er ward nicht mehr gesehen.
Für mich ist es auch unverständlich, dass viele PädagogInnen diese Technik immer noch einführen, wohl wissend, dass der wichtigste Faktor für die Bildung die/der Pädagoge /-in ist. Ausgewiesen durch Platos Höhlengleichnis, die große Hattie-Studie und die Hirnforschung. Ist es wie von einem Kritiker kürzlich eingeworfen „die Folge von Autohypnose und ökonomischer Interessensteuerung“ und „ weil die Politik es nicht versteht“ (Ranga Yogeshwar)? Warum nicht dauernd für mehr PädagogInnen auf die Straße gehen.
Bernd Moser
97318 Kitzingen