Ein Brand auf einem Schiff gehört glücklicherweise zu den Ereignissen, die sich extrem selten ereignen. Dennoch müssen auch darauf die Feuerwehren vorbereitet sein, um Brandschutz gewährleisten und Menschen retten zu können, berichtet die Volkacher Feuerwehr in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen:
Eine Übung beschäftigte sich mit genau solch einem Szenario. Auf dem Ausflugsschiff Undine, das die Fränkische Personenschifffahrt für die Übung zur Verfügung stellte, ist ein Brand ausgebrochen, mehrere Menschen werden vermisst. Für eine realistische Darstellung wurden Teile des Schiffes komplett vernebelt, sowie Mimen und Puppen versteckt. Bevor die gerettet werden konnten, hatte Daniel Scheller von der Stammheimer Feuerwehr eine kurze Einweisung in die Besonderheiten der Schiffsbrandbekämpfung gegeben.
So ist die Logistik einer der Knackpunkte. Bei einem Gebäudebrand wird Material aus dem Löschfahrzeug entnommen. Ändert sich die Lage oder hat man etwas vergessen, kann man jederzeit weiteres Material entnehmen. Beim Schiffsbrand hingegen muss Material erst auf ein Boot geladen und dann zum brennenden Schiff gefahren werden. Dies erfordert bei Führungskräften wie Mannschaft höchste Konzentration, denn hat man einen Ausrüstungsgegenstand nicht von Anfang an mitgenommen, muss man entweder auf ihn verzichten oder mit dem Boot zurückfahren und ihn holen. Das kann im Einsatz viel Zeit und Kapazität in Anspruch nehmen.
Feuerwehrboote setzten Atemschutzträger über
Für die Übung wurde das Katastrophenschutzboot des Landkreises, das vom THW Kitzingen betrieben wird, mit einer Tragkraftspitze ausgestattet. Es kümmerte sich am Schiff um eine ausreichende Wasserversorgung. Parallel dazu setzten die Feuerwehrboote aus Stammheim und Volkach insgesamt zwölf Atemschutzgeräteträger über. Sommerhitze und Sonne sorgten dafür, dass sie schon nassgeschwitzt am Übungsobjekt ankamen, noch bevor die eigentliche Arbeit los ging.
Während sich die Stammheimer Feuerwehr um die Brandbekämpfung im Maschinenraum kümmerte, suchten die Volkacher die vermissten Personen auf den oberen Decks. Hatten die Atemschutztrupps Personen im dichten Rauch gefunden, wurden diese ins Freie gebracht und bereitstehenden Wasserwachtbooten übergeben. Das THW rettete außerdem einen Verletzen auf dem Dach des benachbarten Schiffes Franconia. Nach gut eineinhalb Stunden waren alle Personen gerettet, das fiktive Feuer gelöscht.
Drohnenbilder für die Einsatzleitung
Im Anschluss wurde noch ein angenommener Schaumeinsatz gefahren. Die für die Logistik zuständigen Boote mussten die komplette Ausrüstung dafür ans Schiff bringen. Während des Einsatzes lieferte der Drohnentrupp des THW Bildmaterial, das der Einsatzleitung half.
Nachdem die Ausrüstung wieder verstaut und die Boote aus dem Wasser geholt waren, gab es eine kurze Nachbesprechung mit allen Beteiligten. Alle zogen ein positives Fazit der Übung. Auch wenn es Anregungen und Ideen für Verbesserungen gab, waren alle sehr zufrieden mit der Arbeit der Einsatzkräfte. An der Übung waren knapp 70 Leute von Feuerwehr, THW und Wasserwacht mit sieben Boote beteiligt.