Mit dem "Krötenmonitorin 2.0" Ende Februar 2021 startet der Bund Naturschutz (BN) ins neue Jahr. Wie die Ortsgruppe Volkach in einer Pressemitteilung erläutert, hatte man ein solches Monitoring bereits vor fünf Jahren durchgeführt.
Damit solle überprüft werden, ob die Amphibien bei ihrer Wanderung zu den Laichplätzen die Tunnels unter der Straße zwischen Volkach und Eichfeld annehmen und dadurch vor dem Straßenverkehrstod bewahrt werden.
Laut BN stelle das Straßenbauamt einen Zaun und vergrabe die Eimer. "Die wandernden Amphibien werden von uns aus den Eimern geholt, mit einem Bändchen an einem Hinterbein gekennzeichnet und dann vor den nächstliegenden Tunnel gesetzt. Am anderen Ende des Tunnels fällt die Kröte wieder in einen Eimer, und es wird registriert, sie lange sie gebraucht hat (anhand des Datums auf dem Bändchen), um welche Art es sich handelt, die Laufrichtung usw. Alle Helfer müssen genau geschult werden, sonst sind die Daten nicht zuverlässig", erläutert die BN-Ortsgruppe.
Baugebiet am Naturschutzgebiet
Im begonnenen Jahr werde das geplante Baugebiet Astheim in Richtung Escherndorf den BN (und auch den Stadtrat) weiter beschäftigen. Der Bund Naturschutz habe hier seine Ablehnung ganz deutlich gemacht, heißt es weiter. Das Baugebiet grenze unmittelbar an das Naturschutzgebiet Dürringswasen an, das erste Naturschutzgebiet im Landkreis Kitzingen. Es ist 2,5 Hektar groß und beherberge zahlreiche gefährdete Rote-Liste-Arten.
"Dieser europaweit einmalige Sandmagerrasen ist streng geschützt. Auch auf dem angrenzenden Areal, das nun Baugebiet werden soll, hat sich Sandmagerrasen gebildet. Die Bebauung hätte direkte zerstörerische Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet: Aussamung von Kulturpflanzen, Licht- und Lärmverschmutzung, Müllbelastung, streunende Katzen usw.", schreibt die Ortsgruppe in ihrem Pressetext.
In Zusammenhang mit dieser Problematik stehe die Frage, ob es sinnvoll sei, das Naturschutzgebiet Dürringswasen an den Zugängen zu beschildern, um auf dieses Kleinod hinzuweisen. Das sei laut BN zweischneidig: Zum einen könne man nur schützen, was man kenne, zum anderen verleite der Hinweis auf die Einmaligkeit des Gebiets den einen oder anderen, hineinzulaufen, um sich die Raritäten genauer zu besehen. Für eine Erlaubnis zur Beschilderung sei die obere Naturschutzbehörde an der Regierung von Unterfranken zuständig.
Grünflächen schonend mähen
Unter der Überschrift „Nachhaltige Landnutzung und Ernährung“ plant der BN Volkach einen Kochabend mit biologisch erzeugten regionalen Lebensmitteln im September. Dazu soll im Museum Barockscheune eine Ausstellung zum Thema „Weizen – davon lebt die Welt“ angeboten werden. Die Ausstellung wurde laut Pressemitteilung vom Botanischen Garten der Universität Würzburg konzipiert.
Angesichts der Umfrage zum Umgang mit Mähgut auf öffentlichen Flächen, die der Landkreis Kitzingen vor einigen Wochen gestartet habe, erinnert der BN daran, dass das praktizierte Mulchen "sehr schädlich für das Insektenleben ist. Auch der Bund Naturschutz hat dieses Problem bei seinen acht Grundstücken. Wir möchten schonendes Mähen mit dem Balkenmäher und danach den Abtransport des Schnittgutes mit einer möglichst sinnvollen Verwendung. Die Stadt Volkach geht hier mit gutem Beispiel voran und hat ein naturfreundliches Mähgerät in Dienst gestellt." Hier arbeite auch die Ortsgruppe Volkach an einem Konzept für die BN-Grundstücke. Das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ habe hier einiges bewirkt, heißt es im Presseschreiben.
Das Grüne Band
Dass die naturschonende Pflege der öffentlichen Grünflächen offensichtlich auch ein Anliegen der Stadt Volkach sei, findet der BN "sehr anerkennenswert" und lobt in diesem Zusammenhang die Vorschläge in der Studienarbeit "Das Grüne Band Volkach" von drei jungen Studenten der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim. "Der Bund Naturschutz ist auch eingeladen und arbeitet gerne mit."
Als weitere hoffnungsvolle Entwicklung bezeichnet der BN das gut entwickelte Depot der Solawi Kitzingen in Volkach: "Die Solawi hat inzwischen 14 Ernteteiler, die jede Woche ein Ernteteil beziehen und damit die biologische Landwirtschaft unterstützen." Parallel habe sich der Verein ÖVEG (Ökologische Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft) gegründet: aus Erzeugern, die ökologisch erzeugen, und Verbrauchern, die regionale, saisonale Produkte abnehmen. Die ÖVEG erstelle laut Pressemitteilung jede Woche ein Angebot von verschiedenen Erzeugern, und man per E-Mail bestellt. Die BN-Ortsgruppe Volkach unterstütze beide Vertriebsformen, die den ökologischen Landbau fördern, versichert sie.