Zwei Jahre konnten die verdienten Blutspender des Bayerischen Roten Kreuzes nicht geehrt werden. Umso umfangreicher war daher die Liste der Ehrungen, die Landrätin Tamara Bischof als Vorsitzende des Kreisverbandes, Felix Wallström als dessen Geschäftsführer und zweiter Vorsitzender und Chefarzt Dr. Stephan Rapp in der Feierstunde in der Alten Synagoge abzuarbeiten hatten.

Satzungsgemäße Aufgabe des Blutspendedienstes ist die Versorgung mit Spenderblut sicher zu stellen. Im Vorjahr spendeten rund eine halbe Million Menschen als freiwillige und unentgeltliche Hilfe für die Allgemeinheit, im Landkreis wurden rund 7000 Blutspenden gezählt.

Chefarzt Rapp ging auf die medizinische Bedeutung des Blutes ein. Rund fünf Liter fließen bei jedem Menschen durch ein rund 100.000 Kilometer langes Blutgefäßsystem. Zum Lebenserhalt sei mindestens die Hälfte erforderlich. 1901 wurde erstmals die Bedeutung der Blutgruppen bekannt, 1940 wurden weitere Antikörper dokumentiert. Blutspenden beschrieb er als ein heute sehr sicheres Verfahren. Heute seien deutschlandweit täglich 15.000 Blutspenden erforderlich, bei allerdings rückläufigem Spendenaufkommen.

Trotz aller Bemühungen der Forschung stehe bis heute keine industrielle Herstellung von Blut in Aussicht. Während bei Operationen und Unfällen der Bedarf durch viele kleine Maßnahmen reduziert werden konnte, erfolgte bei Krebsbehandlungen ein sehr deutlicher Anstieg. Die Devise laute daher unverändert: Blut sparen wo immer es geht, entsprechend dem Werbeslogan des BRK: "Erst wenn´s fehlt, fällt´s auf".

Bischof, Rapp und Wallström zeichneten zahllose langjährige Blutspender für ihre Bereitschaft, der Allgemeinheit zu dienen aus. Darunter fanden sich mit Manfred Hofmann und Klaus Ziegler zwei Blutspender, die zu mehr als 200 Blutentnahmen antraten. Bei maximal fünf Entnahmen jährlich und Beschränkungen durch Auslandsaufenthalte vernachlässigt nehmen sie seit mehr als 40 Jahren auf der Liege Platz.