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Wiesentheid
"Bin ich nicht ein schöner Bräutigam?"
Die Wandergruppe unter Leitung von Ludwig Albrecht (zweiter von links).
Foto: Klaus Behr | Die Wandergruppe unter Leitung von Ludwig Albrecht (zweiter von links).
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 21.04.2023 02:32 Uhr

Mit diesem Merkvers zum Ruf des Buchfinken startete eine 15 köpfige Wandergruppe des Steigerwaldklub Wiesentheid unter Führung ihres Wanderwartes Rudi Hilpert zu einer abendlichen Vogelstimmenwanderung entlang des Sambach. Die fachliche Leitung übernahm Ludwig Albrecht, Förster und versierter Kenner der Vogelwelt, aus Uffenheim. Er verpackte sein reichhaltiges Fachwissen in lockere Geschichten und Merkverse und gewann so rasch das Interesse und die Aufmerksamkeit der Teilnehmer/-innen.

Auf Grund des regnerischen und frischen Wetters hielt sich die Sangeslust der Piepmätze zunächst in Grenzen. Dann aber war der Ruf des Buchfinken mit dem Merkvers: " Bin ich nicht ein schöner Bräutigam?" und später auch sein Regenruf zu hören. Ludwig Albrecht erläuterte, dass die Vögel mit ihrem Gesang im zeitigen Frühjahr ihre Brutreviere abgrenzen und dabei, je nach Vogelart, wie z.B. die aggressiven Rotkehlchen, durchaus nicht immer zimperlich in der Wahl ihrer Mittel sind.

Die Wanderung führte weiter entlang des mäandrierenden Sambach zum verfallenen Wehr der Unteren Papiermühle. Der Weg war von mächtigen Pappeln und einer frühlingshaften Bachaue gesäumt. Hier erläuterte Rudi Hilpert als gebürtiger Feuerbacher die frühere Bedeutung der zahlreichen Mühlen im Steigerwaldvorland und die Wasserführung über die Mühlbäche.

Entlang der vielgestaltigen Lebensräume des Sambach konnte noch ein Dutzend weiterer Vogelarten, darunter das Rotkehlchen, die Mönchsgrasmücke, die Ringeltaube und der Buntspecht verhört und zum Teil auch beobachtet werden. High-light war eine morsche Kiefer mit zahlreichen übereinanderliegenden Spechthöhlen, auch "Spechtflöte" genannt. Daneben wies diese noch einen Spalt auf, den die Spechte zum Einklemmen der Zapfen nutzten um die darin steckenden Samen heraus zu hacken. Solche Plätze werden von den Vogelkundlern auch "Zapfenschmieden" genannt.

Bei bereits einsetzender Dämmerung kehrte die Wandergruppe wieder an den Feuerbacher-Sportplatz zurück und traf sich danach in gemütlicher Runde noch bei einer Pizza im Klubhäuschen. Dort bedankte sich Klaus Behr mit einem kleinen Präsent bei Ludwig Albrecht für die äußerst fachkundige und kurzweilige Führung.

Von: Klaus Behr (1. Vorsitzender, Steigerwaldklub Wiesentheid)

 
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