Landschaften und Natur haben es Björn Wirtz besonders angetan. Auf seinen Reisen durch die ganze Welt und auf Touren durch Franken hat der Freilichtmaler Momente, die ihn bewegten, mit dem Pinsel festgehalten. In seiner Ausstellung "Malerische Mainschleife" zeigt der in Volkach beheimatete Künstler Exponate aus der Region rund um die Weinstadt. In einem historischen Saal in der Hauptstraße 5 in Volkach (Eingang Kellereigasse) sind an jedem Wochenende im September die Werke des Malers zu sehen.
"Ich möchte einem breiten Publikum meine Sicht auf die uns umgebende, vergängliche Schönheit präsentieren und meine Gedanken und Motivation näherbringen", nennt Wirtz seine Beweggründe für die Präsentation. Zusammen mit seiner Frau Denise hatte er alle Hände voll zu tun, um die 65 Bilder an den hohen weißen Wänden des Altbaus aufzuhängen.
Das Rot des Mohnfelds knallt heraus
Mittendrin sticht dem Betrachter das knallrote Mohnfeld ins Auge, das der in Köln aufgewachsene Maler mit Ölfarbe von einem Acker in der Rimbacher Flur in den Ausstellungsraum befördert hat. "Ich versuche einfach die Schönheit der Natur rüber zu bringen und fange die Farben so ein, wie ich sie sehe", beschreibt er seine Intention. Ob die Sonne scheint, oder es bewölkt ist, spielt für ihn keine Rolle. "Die Natur hält immer schöne Farbharmonien parat." Das rote Mohnfeld bei Rimbach habe bei schlechtem Wetter sogar mehr geleuchtet als bei Sonnenschein.
Mit seinen Bildern strebt er an, dass die Menschen die Augen für die Schönheit der Natur offen halten und für deren Erhalt eintreten. Im Jahr 2014 begann Wirtz mit der traditionellen Malerei, die heute seinen beruflichen Mittelpunkt darstellt. Zunächst widmete er sich der Aquarellmalerei, später der Ölmalerei auf Leinwand oder Holzplatte. 2018 und 2019 führten ihn Weltreisen zu Palästen in Russland und Küsten in Portugal, in Gassen in Marokko, abgelegene Tälern im Himalaya und in die Toskana. Die Natur habe immer eine große Rolle in seinem Leben gespielt. "Ich fühle eine tiefe Verbindung, wenn sie mich umgibt."
Seine Bilder sollen eine wahrheitsgemäße Darstellung der Natur sein, die über die reine Abbildung des Sichtbaren hinausgeht. Er lässt unnötige Details weg, um so eine vereinfachte Darstellung des Zeitpunkts zu erstellen. So soll der Betrachter des Gemäldes eigene Interpretationen vornehmen können. "Meine unmittelbare Umgebung interessiert mich besonders", erzählt er. Meist erreicht er sie mit dem Fahrrad. Das ausgewählte Motiv betrachtet er aus vielen Blickwinkeln und fertigt davon Bleistiftnotizen. Erst danach kommen Pinsel und Ölfarben zum Einsatz.
Sein Ziel sind größere Bilder
Die Tageszeiten und das Wetter gewähren dem Künstler immer neue Eindrücke desselben Objekts. Auch das eigene Befinden könne die Wahrnehmung des Motivs verändern, so Wirtz. Beim "Endschliff" in seinem Studio sind die anfänglichen Handskizzen und Erinnerungen wertvolle Helfer. Sein persönliches Ziel für die Zukunft: "Ich möchte meine eigene Stimme weiter finden." Außerdem möchte er noch viele größere Bilder malen.
Corona hat auch ihn getroffen, in seinem Schaffen aber nicht beeinträchtigt. Abstandsregeln bei der Arbeit muss er nicht einhalten, denn fast immer ist er allein in der Natur unterwegs. Allerdings musste die für Ostern geplante Ausstellung wegen Corona abgesagt werden. Die Vernissage der am Wochenende eröffneten Ausstellung fiel der Pandemie-Lage zum Opfer. Die Besucheranzahl ist begrenzt und es herrscht Maskenpflicht im Raum.
Die Ausstellung "Malerische Mainschleife" in der Hauptstraße 5 in Volkach ist den ganzen September über jeweils am Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet oder nach Vereinbarung. Weitere Infos unter www.bjoernwirtz.com.