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KITZINGEN
Biebl will mit Volldampf die Marke Kitzingen stärken
Claudia Biebl übernimmt zum 1. Juli die Stabsstelle der Stadt Kitzingen für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist direkt Oberbürgermeister Siegfried Müller unterstellt, der sie am Freitag in einem Pressegespräch im Rathaus vorstellte.
Foto: Andreas Brachs | Claudia Biebl übernimmt zum 1. Juli die Stabsstelle der Stadt Kitzingen für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:27 Uhr

Claudia Biebl ist ein Hansdampf in allen Gassen: Aus Überzeugung und im Ehrenamt engagiert sie sich seit 2009 im Kitzinger Stadtmarketingverein, um die Stadt besser zu vermarkten, sie für ihre Bewohner attraktiv zu gestalten und die Geschäftswelt zu unterstützen. Vor, bei und nach Veranstaltungen ständig präsent, ist sie seit 2014 zugleich Vereinsvorsitzende und Geschäftsführerin.

Zum 1. Juli wechselt sie mit einem Teil dieser Aufgaben als Angestellte zur Stadtverwaltung. Biebl besetzt damit die seit 2013 vakante Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist direkt dem Oberbürgermeister zugeordnet. Der Stadtrat hat dafür jüngst grünes Licht gegeben.

OB: Frau Biebl hat Ahnung

OB Siegfried Müller stellte Biebls neues Aufgabengebiet in einem Pressegespräch vor. Er freue sich, dass die Chefin des Stadtmarketingvereins sich im Stadtrat gegen weitere 31 Bewerber durchgesetzt habe. „Frau Biebl hat gute Ideen, von der Materie Ahnung, ihr Handwerk professionell gelernt und bewiesen, dass sie es kann.“ Überdies verfüge sie über gute Kontakte in die Geschäftswelt und zu den Betrieben. Müller gibt zu, dass die vakante Stelle die Stadtverwaltung zusätzlich belastet habe. Bauamt, Hauptamt und der OB selbst hätten sich in den vergangenen Jahren die Arbeit geteilt. Gerade zu Zeiten der Konversion sei man „stark beansprucht“ gewesen. Die Wirtschaftsförderung sei notgedrungen stiefmütterlich behandelt worden.

Die Marke Kitzingen nach vorn bringen

Biebl und Müller wollen nun gemeinsam „die Marke Kitzingen“ nach vorn bringen. Schon früh wollen sie mit den Unternehmen in Kontakt treten, um zu erfahren: Wohin entwickeln sie sich? Welche Wünsche haben sie an die Stadt? Wo kann die Stadtverwaltung sie begleiten?

Biebl hat für sich neben der Wirtschaftsförderung im Allgemeinen folgende Aufgaben definiert: ein Leerstandsmanagement für die Innenstadt, eine Professionalisierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Aktualisierung des Internet-Auftritts der Stadt, der bürgerfreundlicher, moderner und serviceorientierter werden soll. Sie ist zwar vorerst Einzelkämpferin; allerdings hat ihr der OB die Unterstützung der anderen Abteilungen zugesagt. Biebl selbst will sich um den Austausch von Stadtmarketing, Tourist-Info und Kulturschaffenden bemühen. Ungewohnt ist für die Marketing-Fachfrau der Verwaltungsbetrieb: „Ich bin kein Verwaltungsmensch; das ist für mich Neuland“, gibt Biebl zu.

Vom Ehrenamt in die Stadtverwaltung

Der Wechsel vom Ehrenamt in die Stadtverwaltung hat nun auch für den Stadtmarketingverein Konsequenzen. Biebl gibt den Vorsitz und die Aufgabe der Geschäftsführerin zum 30. Juni ab. Ihr kommissarischer Nachfolger wird Frank Gimperlein, jetzt schon Vorstandsmitglied im Verein. Im März kommenden Jahres stehen Wahlen an. Bis dahin muss sich der Vereinsvorstand neu gruppieren.

Die Unterstützung der Stadt für den Verein soll unter dem Wechsel nicht leiden, betont der OB. Zurzeit erhält der Stadtmarketingverein 70 000 Euro im Jahr. Darin enthalten sind die Grundpauschale für die Geschäftsstelle, Leistungen für Stadtfest und Weihnachtmarkt sowie zahlreiche Sachleistungen des Bauhofs. Da die Vereinsaktivitäten aber stark vom ehrenamtlichen Engagement getragen werden, will die Stadt das keineswegs durch eine Mittelkürzung abwürgen.

Stadtmarketingverein hat 175 Mitglieder

Der Verein selbst hat 175 Mitglieder, die jeweils einen Jahresbeitrag von 128 Euro bezahlen, berichtet Biebl. Damit wären die Ausgaben für die Veranstaltungen wie Werbung oder Sicherheit nicht zu finanzieren. Der Verein sei daher auf Gelder der Stadt und der Sponsoren angewiesen.

Claudia Biebl

Die Marketing-Fachfrau Claudia Biebl ist 1963 bei Oberstdorf im Allgäu geboren und dort aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie an der FH Kempten Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Personal und Marketing. Nach mehreren Praktika in Großstädten kam sie in die Marketingabteilung der heutigen HypoVereinsbank in München. Dort war Biebl im Rahmen von Vorstandsprojekten auch für das Direktmarketing zuständig.

Mit ihrer eigenen Agentur BieblWerk ist sie seit 2003 selbstständig. Sie betreut vor allem Kunden im Gesundheitswesen. Seit 2009 lebt Biebl in Kitzingen. Durch einen Arbeitswechsel ihres Mannes verschlug es sie vom Süden in den Norden Bayerns. Das Ehepaar hat zwei Töchter.

Im Stadtmarketingverein Kitzingen engagiert sich Biebl seit 2009. Dem Verein steht sie als Vorsitzende und Geschäftsführerin seit 2014 vor. Sowohl ihre Agentur als auch ihre Ehrenämter im Verein wird Biebl Ende Juni aufgeben. Ab Juli arbeitet sie in der Kitzinger Stadtverwaltung, zuständig für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit. 

 
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