Eine Scheune auf einem Grundstück an der Effeldorfer Straße in Biebelried soll sich in eine Eventscheune verwandeln. So lautet der Plan von Eva Hornung und Andrea Wedel vom "old barn atelier". Anwohner sind darüber alles andere als glücklich.
Andreas Pfarr ist einer der Anwohner. Er wohnt ungefähr zehn Meter entfernt von der Lokalität. "Ich wurde nicht gefragt", sagt er. Denn, als das Projekt in einer vorausgegangenen Sitzung vorgestellt wurde, habe es geheißen, dass mit Anwohnern gesprochen worden sei. Auch Babett Wirsching, die knapp 25 Meter entfernt wohnt, verneint eine Information vorab durch die beiden Frauen.
Für Hochzeiten, Familienfeiern, Tagungen, Firmenfeiern oder auch Vereinstreffen könnte die geplante Eventscheune dienen, hatte es bei der Projektvorstellung geheißen. Doch Pfarr glaubt sich zu erinnern, dass es beim Verkauf des Areals im Jahr 2023 geheißen habe, dass Wohnungen und eventuell ein kleines Gewerbe entstehen sollten. "Gerne etwas anderes, aber keine Eventscheune", sagte Pfarr im Gespräch mit dieser Redaktion.
Das sehen auch viele Biebelrieder und Biebelriederinnen so. In der Ratssitzung hatte er eine Liste mit 111 Unterschriften dabei. Etwa 20 Prozent der Bewohner seien abgefragt worden, davon hätten gut 90 Prozent gesagt, dass man keine Eventscheune wolle. "Reicht Euch das oder sollen wir weiter sammeln?" fragte Pfarr Bürgermeister Reinhold Hoh. Der nahm die Unterschriftenliste nicht gleich entgegen, sondern bat, diese beim Bauamt einzureichen.
"Wir sorgen uns um unsere Nachtruhe und Lebensqualität", erklärte Pfarr. Er schätzt, dass sich eine solche Eventlocation erst ab 100 Veranstaltungen pro Jahr rechne. Das bedeute, zwei bis drei Veranstaltungen pro Woche.
Am Beispiel einer Hochzeit zeigt er auf, was die Anwohner erwarten könnte, wenn es spätestens um 14 Uhr losginge. Es könnte ein Autocorso mit Hupkonzert sein. An Gästen schätzt Pfarr eine Zahl zwischen 50 und 200, 50 bis 100 Autos könnten es werden. Autos, die auf dem geplanten Parkplatz keinen Platz mehr finden, parkten dann halt irgendwo.
Dazu komme dann Musik und Lärm von draußen stehenden Gästen. Pfarr verweist auf das Gut Wöllried in Rottendorf, wo sich seiner Kenntnis nach Leute aus Gerbrunn und Rottendorf über Lärm beschweren würden.
Mit Lärm rechnen die Anwohnerinnen und Anwohner auch bei der Abfahrt der Gäste in der Nacht. Ebenso mit Müll oder anderen Hinterlassenschaften. Pfarr, der in der Sanderstraße in Würzburg aufgewachsen ist, hat all das schon erlebt. Er hofft, dies nicht auch in Biebelried erleben zu müssen.