Mit einem Festkommers startete die Feuerwehr Bibergau am Freitagabend in ihr Festwochenende zum 150-jährigen Bestehen. Alexander Schmitt erinnerte an die Gründungswelle bei Feuerwehren vor 150 Jahren, als Bayern eine Monarchie in unruhiger Zeit war und mehr Freiheit und mehr Volkssouveränität eingefordert wurde. Erste Löschorganisationen wurden mit ihren Regelungen über Arbeitsabläufe zum Vorläufer im Brandschutz.
Jeder wusste, angelernt oft von Turnvereinen, was im Ernstfall zu tun war. Nur gab es keine Übungen: mit der Folge mäßiger Erfolge im Einsatzfall. Den Grundstein habe Augsburg 1849 mit der ersten Feuerwehr gelegt, betonte Schmitt, so dass es dann bis 1876 zu einer Vielzahl von Gründungen kam, in Bibergau 1874.
Ein Blick in die Annalen verriet, dass 1952 eine gestaffelte Feuerschutzabgabe eingeführt wurde, die 1995 als verfassungswidrig fiel. 1903 wurde eine Schubleiter angeschafft, 1950 kam ein von Traktoren gezogener Motorspritzenwagen dazu, 1960 das erste Fahrzeug und 1972 die Sirene. Von 1984 bis 1988 wurde ein Hanomag aus dem Polizeidienst eingesetzt, der bis heute von Peter Ringelmann gepflegt wird. Inzwischen sind die Aufgaben stetig gewachsen: Flächenbrände, Katastropheneinsätze und Hilfeleistungen kamen hinzu. Heute steht ein Löschgruppenfahrzeug LF10 zur Verfügung.
Ehrenvoller und dankbarer Abschied von Kommandant Wolfgang Schmiedel
Nach 24 Jahren als Kommandant wurde Wolfgang Schmiedel mit stehendem Beifall offiziell verabschiedet. Schmiedel erklärte, er habe in seiner Amtszeit immer auf seine Kameraden zählen können und sich wohlgefühlt. Mit Stefan Ringelmann habe sich ein würdiger Nachfolger gefunden.
Stellvertretende Landrätin Doris Paul bewunderte, was die Altvorderen einst geschaffen haben, heute nirgendwo mehr wegdenkbar. Wer miteinander ausrücke und arbeite, dürfe nun auch zusammen feiern. Sie überreichte die Ehrenurkunde des Landkreises zum Jubiläum.
Bürgermeister Matthias Bielek griff das Thema Feuerwehrhaus auf, dessen Sanierung nicht immer einfach zu planen gewesen sei. Bis August solle es aber dank umfangreicher Eigenleistungen fertig sein. An Schmiedel gewandt nannte er 24 Kommandantenjahre eine unglaubliche Zahl, die mit 40 Jahren aktivem Dienst verbunden seien.
Namens der Kreisfeuerwehrinspektion gratulierte Kreisbrandrat Dirk Albrecht zum Jubiläum. Die Feuerwehr habe sich zum Dienst am Nächsten erfolgreich eingereiht in viele Hilfsorganisationen.
Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib sagte namens des Landtags Dank für die erbrachten Leistungen. Feuerwehren stünden 24/7 bereit, hinzu kämen viele Übungen. Weitere Grußworte kamen vom Musikverein und dem VfR Bibergau.
Vorsitzender Martin Maag stiftete zum Jubiläum ein Fahnenband für die 2012 neu beschaffte Vereinsfahne. Ehrungen gab es für langjährige Mitgliedschaft: 40 Jahre: Klaus Konrad, Christian Grebner, Otto Ringelmann, Martin Maag; 25 Jahre: Johannes Hack.