Seinen 80. Geburtstag hat der bekannte Kitzinger Unternehmer Bernhard Lenz gefeiert. Der Sohn einer Unternehmerfamilie, geboren im Münchner Stadtteil Schwabing, war mit seiner Familie wegen der Weltkriegswirren 1943 nach Gilching umgezogen: in die zur Familie gehörende Lenz Bräu. 1948 siedelte die Familie nach Freising um, wo der Vater seit 1936 Mitinhaber des Brauereianlagenherstellers Steinecker war.
Nach der Zeit auf dem Gymnasium am Tegernsee und einer Schlosserlehre studierte Bernhard Lenz an der TU Weihenstephan mit Abschluss zum Diplom-Braumeister. 1965 trat er in das Unternehmen Steinecker ein. In den Jahren danach absolvierte er noch ein Studium zum Technischen Betriebswirt. 1975 suchten sich die Gebrüder Lenz eine neue Herausforderung: Sie übernahmen den Kitzinger Brauereianlagenhersteller Huppmann. „Das war ein unternehmerisches Wagnis, aber auch ein Glücksfall“, sagt Bernhard Lenz im Blick zurück. Denn bei der Übernahme war Huppmann ein kleinerer Wettbewerber im Markt.
Doch die Familie Lenz verhalf Huppmann zu geschäftlicher Blüte, einer enormen Umsatzsteigerung und dem Aufstieg zum Weltmarktführer. „Es war damals eine spannende Aufgabe, das nahezu zahlungsunfähige Unternehmen zu sanieren“, erinnert sich Bernhard Lenz an die letzten zweieinhalb Jahrzehnte im alten Jahrtausend. Aus persönlichen Gründen schied Bernhard Lenz 1996 aus dem Unternehmen aus, das im Jahr 2005 aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten vom GEA-Konzern übernommen wurde.
Bernhard Lenz flog in seiner Zeit als Geschäftsführender Gesellschafter viel um den Globus, um für das Unternehmen Aufträge an Land zu ziehen und die rund 350 Arbeitsplätze zu sichern. Er stand Pate für viele in- und ausländische Patente, wirkte in diversen Gremien und Ausschüssen, etwa 20 Jahre im Gremialausschuss und der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt.
1962 hatte er seine ebenfalls aus München stammende Gattin Isabella Lenz (geborene Wolfram) geheiratet. Aus der Ehe ging die Tochter Isabella hervor, und als Sonnenschein der Familie sieht das Geburtstagskind Enkelin Pia. Im Jahr 1988 war Bernhard Lenz Gründungsmitglied des Golfclubs Schloss Mainsondheim, 1999 trat er als Präsident die Nachfolge Ingrid Knaufs an. Das Golfen wurde zur Passion des einstigen Wirtschaftskapitäns, zu dessen Hobbys auch Skifahren oder entschleunigende Bergwandertouren gehören.
Lenz lebt seit über 45 Jahren in Kitzingen, hat einen großen Freundeskreis und fühlt sich seiner Wahlheimat sehr verbunden. Er ist dankbar und zufrieden mit seinem Leben und der Welt. Nur, sagt er, „wenn ich noch einmal auf die Welt käme, dann würde ich das Zitherspielen lernen und den Flugschein machen“.