
Die Arbeitsgemeinschaft Dorfschätze wurde für den Staatspreis „Ländliche Entwicklung in Bayern“ nominiert, der jährlich in drei Kategorien an Vorzeige-Projekte der ländlichen Entwicklung vergeben wird. Zwei Runden haben die Dorfschätze schon überstanden und sind damit unter den zehn Besten in Bayern. Eine Jury entscheidet nun über die Rangfolge.
Zweieinhalb Stunden hatten die Dorfschätze jetzt Zeit, um Mitgliedern der Jury das vorzustellen, was in den vergangenen Monaten umgesetzt wurde oder was demnächst folgt. Genannt werden die Gartenschätze und das Energiekonzept. In Großlangheim präsentierte Herbert Pfriem das Seeumfeld (Gartenschätzeprojekt 2011), die ehemalige Synagoge (jetzt Kulturhaus) und den Bürgertreff Gunda. Der Arbeitskreis „Dialog der Generationen“ war Hauptthema der Beiträge in Großlangheim. Darüber informierte die Geschäftsführerin der kommunalen Allianz, Inge Thomaier: Vorträge zu Themen wie Erben und Vererben, über Patientenrechte, den Umgang mit Demenzkranken oder über Enkeltrick-Betrügereien sollten das Bewusstsein für den demografischen Wandel wecken. In einer Befragung wurde 2013 herausgefunden, was sich Bürger wünschen, damit die Orte für sie lebenswert bleiben; schließlich sollen und wollen sie solange wie möglich „derhem“ wohnen.
Inzwischen geht es mit dem Verein „Zeit füreinander“ weiter. Diesen stellte Irene Hünnerkopf vor. Gegründet wurde eine Haushaltshilfen-Börse; herausgegeben hat man den Flyer „Alles im Griff“. Aktuell werden Serviceleistungen erfasst, die man auch zu Hause in Anspruch nehmen kann.
Auf einem guten Weg
Mit dem Bus ging es weiter nach Castell. Bürgermeister Jochen Kramer informierte in der Museumsscheune über die Tourismusprojekte der Dorfschätze, den Dorfschätze-Express, den Casteller Weingarten und die TraumRunden mit den Wanderwegen. Kramer wird in der Pressemitteilung mit diesen Worten zitiert: „Das sind die Ergebnisse langjähriger Arbeit, es ist langsam gewachsen, hat viel Kraft und Energie gekostet. Wir sind noch lange nicht fertig, aber auf einem guten Weg und stolz auf das, was wir geschafft haben.“ Maja Schmitt ging auf die Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement ein, wenn es um die Gartenkultur geht: So wurde das Projekt „Parks & Schulen“ im vergangenen Jahr vorgestellt, das Schülern auf spannende Weise den historischen Wert der Schlossparks näherbringe.
Bei der letzten Station der Reise, am Weingut Fröhlich in Wiesenbronn, standen regionale Produkte und deren Vermarktung im Mittelpunkt.
Ein Gewinn für alle
Die Jury unter Leitung von Ministerialdirigent Maximillian Geierhos, mit einem Vertreter der Architektenkammer, Landschaftsarchitekten und dem Amt für Ländliche Entwicklung wurde begleitet von Ottmar Porzelt, dem Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken, vom Landtagsabgeordneten Otto Hünnerkopf und von allen Bürgermeistern der Dorfschätze-Gemeinden. Wie wichtig kommunale Zusammenarbeit sei, habe Hünnerkopf deutlich gemacht: Es sei ein Gewinn für alle, bei großen Projekten an einem Strang zu ziehen. Das werde gerade beim Hochwasser- und Rückhaltekonzept deutlich, das Bürgermeister Volker Schmidt aus Schwarzach vorstellte. „Nur gemeinsam kann man das Beste für die Region erreichen.“ Das sah Ministerialdirigent Geierhos in seinem Schlusswort ähnlich: „Als ich den Namen Dorfschätze gehört habe, hat es mich an ein Buch aus meiner Jugend erinnert, die Schatzinsel. Es reicht nicht Schätze zu haben, man muss sie auch finden und heben, das ist in den Dorfschätzen gelungen. Wir haben viele Schätze gesehen und man sieht, Sie sind auf einem guten Weg.“
Die Bewertung der Jury werden die Dorfschätze später erfahren. Eine Delegation der Arbeitsgemeinschaft wurde für den Oktober nach München eingeladen, um den Preis in Empfang zu nehmen, unabhängig davon, welcher Platz es wird.