Ein strahlender Feiertag für die Wiesentheider wurde der Abschluss des Kirchweih-Wochenendes. Bei herrlichem Herbstwetter durften die rund 250 Männer der Bürgerwehr bei ihrer Traditionspflege am Dienstag in schwarzem Frack und Zylinder schwitzen. Drei von ihnen ganz besonders, denn mit Frank Hohn, Tobias Kapp und Nicolas Schraut hatten drei ihre Premiere als Offiziere der Wehr.
Den jüngsten kommt die Ehre zuteil, dass sie die drei Fahnen der Bürgerwehr beim Antreten am Morgen, wie auch zum abendlichen Einzug zu tragen. Der anstrengende und schwierige Teil dabei ist das Schwenken der jeweiligen Fahne beim Präsentieren vor dem Rathaus. Das erfolgt normalerweise einigermaßen im Takt zur Musik und wird meist auch etwas spöttisch-kritisch begleitet von den schwarz Befrackten.
Bei einer Ansprache wurden die Neuen vorgestellt
Die neuen Offiziere absolvierten das Ganze bravourös und bekamen sogar Beifall von der Bürgerwehr. Ihr "Chef", Bürgerhauptmann Karl Gropp, hatte die drei Neuen am Morgen bei seiner Ansprache am Festplatz kurz vorgestellt. Zunächst traf sich die Bürgerwehr wie üblich um 9 Uhr am Rathaus, wo Adjutant Oskar Freund symbolisch die Anwesenheit der Männer überprüfte. Viele Zuschauer, Schulklassen, wie auch die Kinder der Wiesentheider Kindergärten, hatten sich am Schlossplatz eingefunden, um sich mit anderen das morgendliche Spektakel anzuschauen. Zu diesem waren auch wieder viele ehemalige Wiesentheider gekommen, die aus diesem Anlass in ihre frühere Heimat zurückkamen.
Der Zug mit Bürgern und Ehrengästen machte sich auf die Runde durch den Schlosshof, und von dort zum Schießstand am Festplatz an der Steigerwaldhalle.
Die seit 1616 bestehende Tradition wird weiter gepflegt, auch was das Äußerliche der Teilnehmer betrifft. So wurde bei dem Spektakel auch diesmal auf die korrekte Kleidung bei den Bürgern geachtet. Nicht nur ein Frack, meist ein Gehrock, und ein Zylinder, auch eine komplett schwarze Hose und schwarze Schuhe, sind vorgegeben als Anzugsordnung. "Verwarnungen" wegen nicht ganz korrekter Kleidung gab es diesmal keine.
Beim Bürgerschießen wurden insgesamt 246 Schuss abgegeben, Hauptmann Karl Gropp bedankte sich bei Teilnehmern, wie auch Spendern der Preise. Den besten Treffer hatte diesmal mit Richard Reisenleiter einer der Bürgeroffiziere. Er gewann eine Dukate mit Weinpräsent, was Paul Graf von Schönborn als Stifter selbst überreichte. Platz zwei ging an Hans Büttner, Dritter wurde Christopher Spiegel. Die weiteren Plätze: 4. Patrick Stierl, 5. Fabian Lorey, 6. Tobias Kapp, 7. Eduard Rehberger, 8. Julian Heumann, 9. Paul Füller, 10. Peter Bätz.
Auf die Jungbürgerscheibe gab Andre Freund den besten Schuss ab, bei der Avantgarde gewann Klaus Schraut, die Gästescheibe ging an Monika Wittel.