Vom Dorf-Tischtennis über den gemeinsamen Wandertag bis zum "Blauem Eumel" und der Eltern-Kind-Olympiade: Mit einem ungewöhnlichen Konzept feiert die Spielvereinigung Laub in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Am Samstag, 1. Juni, kommt jetzt als Geburtstags-Gast der fränkische Kabarettist Oti Schmelzer in den rund 300 Einwohner zählenden Prichsenstädter Stadtteil. Annähernd genauso viele Mitglieder hat die Spielvereinigung.
"Wir wollten das Jubiläum nicht in der typischen Art mit Kommersabend, Ehrungen und so weiter feiern – wo sich jeder zu Tode gähnt. Wir gründeten einen Festausschuss, in dem auch viele jüngere Leute mitwirken. Dabei sind viele Ideen entstanden", schildert Peter Werner, der Zweite Vorsitzende. Zusammen mit Doris Grund steht er an der Spitze der Spielvereinigung Laub.
Die Idee war, 2024 zu einem Festjahr für die SpVgg zu machen, das für jeden etwas bietet. Los ging es mit Kabarett, einem Tischtennis- und einem Schafkopfturnier. Im April folgte die Generalversammlung, bei der die Ehrung vieler langjähriger Mitglieder erfolgte. Im Anschluss servierte der Sportverein ein Jubiläums-Menü. "Wir haben gesagt, das ist die Geburtstagsfeier, bei der laden wir alle zum Essen und Trinken ein. Da war die Hütte voll", schaut Werner zurück.
Dieser Anlass war auch als Dank gedacht für die vielen, die mit anpacken, wenn der Verein ruft. Das ist gerade beim großzügigen Sportheim der Fall, das in Eigenregie bewirtschaftet wird. "Das Haus ist ein Fixpunkt", so Werner über den gesellschaftlichen Mittelpunkt im Ort. Hier treffen sich die Rentner zum Stammtisch, es werden Hochzeiten, Kommunion, oder auch die Beerdigungen abgehalten.
Eine Art Symbiose mit den Fasernachtern
Im Vereinsheim hat auch der Faschingsverein, die Narrengilde, sein Zentrum, das er für das Training der Tanzgarden, oder für die Prunksitzungen nutzt. Man habe eine Art Symbiose mit den Fasernachtern, beschreibt der Zweite Vorstand das enge Verhältnis. Man hilft und unterstützt sich, wo es geht.
Was Peter Werner freut, ist die hohe Identifikation mit der Gemeinschaft, die auch bei der jüngeren Generation zu spüren sei. Als Beispiel erwähnt der 70-Jährige etwa das Weinfest im Nachbarort Prichsenstadt. Dort hat die Spielvereinigung seit einigen Jahren einen großen Verpflegungsstand übernommen und versorgt an vier Tagen die Besucherinnen und Besucher. Alles ehrenamtlich, der Erlös geht an den Verein. "Letztes Jahr hatten wir insgesamt 77 Leute, die geholfen haben. Keiner musste eine Doppelschicht machen."
Es folgen noch weitere Veranstaltungen
Auf der Pflege der Gemeinschaft liegt auch der Fokus bei den Veranstaltungen zum 75-jährigen Bestehen. Das Konzept mit der Abkehr vom Traditionellen beim Vereinsfest sei anfangs vom ein oder anderen etwas skeptisch beäugt worden. "Manche wollten mehr die klassische Feier. Jetzt sagen sie, so ist das wirklich nicht schlecht", berichtet Werner. Er nennt als Beispiel die Familienwanderung nach Wiesentheid, die kürzlich stattfand. All das zeige, dass der Verein lebt, auch wenn die einstige Parade-Abteilung Fußball 2009 ihren Spielbetrieb eingestellt hat. Heute wird das Vorzeige-Sportgelände von Klubs aus umliegenden Orten gemietet und genutzt.
Mit dem Kabarettabend am Samstag ist längst noch nicht Schluss, im Jubiläumsjahr folgt noch ein Jubiläums-Wochenende im Juli, unter anderem mit Eltern-Kind-Olympiade, Live-Musik und Festgottesdienst. Ein Tanzabend und die Kirchweih im Oktober runden das Festjahr ab.
Wer am Samstag, 1. Juni, in Laub vorbeischauen will: Es sind noch Karten für Oti Schmelzer zu haben,Tel.: 09383 9092367, per E-Mail an info@spvgglaub.de sowie an der Abendkasse.
