Als eine seiner letzten Amtshandlungen hat Volkachs scheidender Erster Bürgermeister Peter Kornell eine "Krähen-Tafel" in der Allee entlang des Stadtgrabens anbringen lassen. Vor gut zwei Jahren haben sich die Saatkrähen in Volkachs Bäumen rund um den Weinfestplatz niedergelassen und fühlen sich augenscheinlich so wohl, dass Jahr für Jahr dort in den Nestern in luftiger Höhe der Nachwuchs ausgebrütet und großgezogen wird. Die Begeisterung der Bevölkerung über die schwarzen Vögel mit ihrem markanten "Geschrei" hielt sich in Grenzen, wurde doch von unterschiedlichen Seiten gefordert, die Vögel zu vertreiben. Das schreibt die Stadt Volkach in einer Pressemitteilung.
Doch ganz so einfach wie sich das so mancher Volkacher gedacht hatte, war dies nicht. Ganz im Gegenteil: Die Stadt richtete 2018 eine Anfrage an die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Unterfranken. Dem Wunsch, die Tiere zu "vergrämen" (zu vertreiben), wurde nicht stattgegeben. Im Gegenteil: Die Regierung von Unterfranken teilte der Stadtverwaltung mit, dass eine Bekämpfung der hartnäckigen Saatkrähen nicht erlaubt sei, da sie auf der Roten Liste der bedrohten Tiere in Bayern stünden. Jedes Vorgehen gegen die in Volkach lebende Saatkrähenkolonie würde gegen das Naturschutzgesetz verstoßen.
Daher regte Volkachs Bürgermeister Kornell an, eine Tafel anzubringen, auf der erklärt würde, wer dort oben in den Wipfeln wohne und weshalb der Naturschutz bei den Saatkrähen Vorrang habe. Gesagt, getan: Seit Montag findet sich besagte Tafel am Eingang zur Allee. "Wir möchten dafür werben, diese naturschutzrechtlichen Vorgaben zu akzeptieren. Biodiversität – der Erhalt der Artenvielfalt – ist sehr wichtig und Volkach will dazu beitragen", wird Bürgermeister Peter Kornell in der Mitteilung zitiert.
Lieber Peter, kein schlechter Zuverdienst für einen Vorruhestandsbeamten.