Zehneinhalb Jahre war sie Pfarrerin in Abtswind. Jetzt wechselte Beate Krämer die Pfarrstelle. Von Abtswind führt ihr Weg nach Obernbreit, einem für sie vertrauten Ort. In einem ökumenisch gestalteten Verabschiedungsgottesdienst in der vollbesetzten Marienkirche in Abtswind entband Dekan Günther Klöss-Schuster Pfarrerin Krämer von ihren Aufgaben. Unter anderem hatte sie auch die Aufgaben der Stellvertreterin des Dekans, der Seniorin und der Dekanatsjugendpfarrerin erfüllt.
In einer Dialogpredigt mit Pater Isaak Grünberger erinnerte sie an viele Momente der Ökumene, an den Segen, der aus dem Miteinander erwachsen sei. Die Evangelische Jugend MeiCa sang ihrer Jugendpfarrerin zum Abschied ein Lied. Im Gottesdienst hatte es zudem viel Musik gegeben – vom Kinderchor, vom Kirchenchor Abtswind-Wiesenbronn und vom Chor "Song of Joy".
Worte des Dankes und gute Wünsche für den weiteren Weg sprachen die Vertrauensleute Friedrich Herrmann (Abtswind) und Karl Prechtel (Wiesenbronn), Bürgermeister Jürgen Schulz, stellvertretende Senioren Victoria Fleck und Pastoralreferent Malte Krapf.
Vom Dekanat Castell ging es nun ins Dekanat Kitzingen. Schon eine Woche nach ihrer Verabschiedung führte Dekanin Kerstin Baderschneider sie in ihr neues Amt ein, das auch den Dienstauftrag einer halben Stelle in der Erwachsenbildung beinhaltet. Viele Abtswinder und Abtswinderinnen, darunter auch Bürgermeister Schulz, waren zum Einführungsgottesdienst gekommen, der vom Posaunenchor musikalisch mitgestaltet wurde.
Die Dekanin ging auf die Verbindung von Obernbreit mit Pfarrerin Krämer, die aus Martinsheim stammt, ein. Vor vielen Jahrzehnten habe der damalige Pfarrer von Obernbreit, Helmut Walz, im Gymnasium Marktbreit fragen lassen, ob es jemanden gäbe, der in Obernbreit die Orgel bei den Sonntagsgottesdiensten spielen könnte, habe sie sich gemeldet. "Und daraus wurden über 20 Jahre Orgeldienst."
Es sei fast so, als schließe sich ein Kreis. Als Pfarrerin wolle sie nun an Bewährtes anknüpfen, aber auch neue Akzente setzen. Eigentlich sei vieles vertraut. Und gleichzeitig auch alles neu. "Die Gemeinde hat sich verändert, wie auch du", meinte Dekanin Baderschneider. Vor allem neue Verbindungen zu den Nachbargemeinden und in die Region hinein.
Seit Jahren begleite Pfarrerin Krämer ein Vers aus dem Johannesevangelium, der auch über dem Neuanfang in der Kirchengemeinde Obernbreit und in der Bildungsarbeit im Dekanatsbezirk stehen soll: "Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien." So habe es Jesus in seinen Abschiedsreden gesagt.
"Einheit. Einssein. Das willst du fördern", sagte die Dekanin. Im Blick auf die Kirchengemeinde, im Blick auf die Ökumene, im Blick auf das Zusammenwirken in der Region, im Blick auf die Vernetzung in der Bildungslandschaft des Dekanatsbezirks. Dabei gehe es nicht um einen Zustand, der ein für alle Mal erreicht werden muss, sondern um eine bewegende Erfahrung unser Leben lang. Eine Bewegung zueinander. Auch im Konflikt. Auch in der Vielfalt. "Aber das Einssein ist ja keine Forderung, sondern ein Gebet Jesu", erinnerte die Dekanin. Sie wünschte himmlische Erfahrungen, "magic moments, wenn wir das Einssein spüren, in einem Gespräch oder in einer Sitzung oder in einem Gottesdienst."
Willkommen hieß Bürgermeisterin und stellvertretende Landrätin Susanne Knof die neue Pfarrerin, verbunden mit dem Wunsch einer guten Zusammenarbeit. Weitere Grußworte sprachen Dieter Brückner für das Erwachsenenbildungswerk Frankenforum und den Dekanatsausschuss, der katholische Dekan Gerhard Spöckl, Vertrauensmann Friedrich Herrmann (Abtswind), Senior Peter Stier und Vertrauensmann Reinhold Weber (Obernbreit). "Wir sind froh und glücklich, dass der liebe Gott uns Sie als neue Seelsorgerin geschickt hat", sagte Weber.