
Der Bayerische Soldatenbund (BSB) wählte in seiner Bezirksversammlung in Großlangheim einen neuen Vorstand. BSB-Präsident Oberst a. D. Richard Drexl stellte zudem den BSB heute vor und ging auf die aktuelle Lage der Bundeswehr ein. Im Bezirk gibt es aktuell 5972 Mitglieder, organisiert in sieben Kreisverbänden mit 116 Kameradschaften.
Drexl zeigte sich begeistert vom Empfang durch die Großlangheimer Musikanten. Er merkte an, dass die Lage komplizierter geworden sei. Daher gehe es um den Erhalt von Lebensart, um Traditionen pflegen zu können. Der Bayerische Soldatenbund sei der zweitgrößte Reservistenverband in Deutschland und der größte in Bayern mit der längsten Tradition. König Ludwig II. habe persönlich den Anstoß für den Vorläufer gegeben. Der BSB gliedert sich in acht Bezirksverbände mit 62 Kreisverbänden und rund 950 Ortskameradschaften. Das unterstreiche die Wichtigkeit, die Tradition durch junge Menschen fortzuführen.
Die Gründung bezeichnete Drexl als "nicht gerade lustig", denn Kriege seien die Auslöser gewesen. Schon bei der Gründung sei das Versprechen "in Treue fest" mit Geltung bis heute entstanden. Der einstige bayerische Krieger- und Veteranenbund war 1934 zwangsaufgelöst und 1952 wiedergegründet worden. Erst 2022 sei der Begriff der Wehrhaftigkeit wieder wichtiger geworden. Die Verschärfungen der Waffengesetze hätten allerdings nicht zur Abnahme schwerer Straftaten geführt.
Informationen in die Bevölkerung tragen
Drexl war 41 Jahre lang Soldat. Er beklagte die personelle Abnahme der Mannschaftsstärken in der Bundeswehr und rief die BSB-Mitglieder dazu auf, Sicherheitsfragen mit Informationen in die Bevölkerung zu tragen.
Stellvertretender Vorsitzender Rainer Schmitt zeichnete Drexl namens des Fränkischen Soldaten- und Kameradenkreises mit dem Ehrenzeichen I. Klasse aus. Im Gegenzug erhielt er für seine Arbeit den BSB-Thaler Nr. 30 des BSB.
Der Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Oliver Bauer, zeichnete ein Lagebild von der Zusammenarbeit des Volksbundes mit dem BSB, der stärksten Sammlergruppe in Unterfranken. Zwar wurde zuletzt weniger gesammelt als vor Corona, in Bayern aber 40 Prozent des Bundesaufkommens. Trotz Bundeszuweisungen, Sammlungen und Spenden bestehe ein großer Sanierungsbedarf bei Kriegsgräberstätten. In der Ukraine werde dort, wo keine Kriegshandlungen stattfinden, weiter geborgen und umgebettet, in Russland auf kleiner Flamme. Die Betreuung der Kriegstoten sei Verpflichtung ihnen gegenüber und nicht einem Staat.
Landrätin Susanne Knof bezeichnete den Volkstrauertag mit Unterstützung des BSB als wichtigen Gedenktag in der Bevölkerung. Mit dem Krieg in der Ukraine sei deutlich geworden, dass der Staat wehrhaft sein müsse. Dazu leiste der BSB seit seiner Gründung 1870 wertvolle Arbeit durch alle Generationen.
Bürgermeister Peter Sterk merkte an, dass die örtliche Krieger- und Soldatenkameradschaft nicht nur am Volkstrauertag im Einsatz sei, sondern auch das Kriegerdenkmal regelmäßig ehrenamtlich und beispielgebend pflege.
Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis:
Vorsitzender: Franz Sennefelder
Stellvertreter: Rainer Schmitt
Schriftführer: Gerd Radimirsky
Kassier und Reservistensprecher: Erich Weidinger
Beisitzer und Sozialwerksbeauftragter: Klaus Lutz
Kassenprüfer: Volker Rommel, Herbert Schmid.