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Dettelbach
"Baulandmodell" ändert sich: Dettelbach nimmt den Kampf gegen die Baulücken auf
In Dettelbach gibt es 240 Baulücken – eindeutig zu viele. Deshalb geht die Stadt, hier ein Symbolbild, bei ihrem 'Baulandmodell' jetzt einen anderen Weg.
Foto: Norbert Schwarzott | In Dettelbach gibt es 240 Baulücken – eindeutig zu viele. Deshalb geht die Stadt, hier ein Symbolbild, bei ihrem "Baulandmodell" jetzt einen anderen Weg.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 07.01.2023 02:52 Uhr

Wohl dem, der einen waschechten Schweizer im Stadtrat hat: Beat Simon, Ortssprecher von Neuses am Berg, setzte in der Schlusssitzung des Gremiums zu einer Lobesrede an, würdigte die gute Zusammenarbeit, den Zusammenhalt, ließ Bürgermeister Matthias Bielek hochleben und freute sich, Teil des Ganzen zu sein. Wobei er seiner Freude mit Selbstgebackenem noch einmal besonders Ausdruck verlieh. Was alles an sich schon schön ist – auf gut Schweizerisch aber noch einmal eine ganz besondere Note bekommt.

Die gute Zusammenarbeit und wie es gerade im Stadtrat "flutscht", hatte sich zuvor einmal mehr bei den Beschlüssen gezeigt: Die letzten Tagesordnungspunkte des Jahres waren schnell erledigt und fielen fast einhellig aus. Etwa das kommunale Förderprogramm "Altstadt Dettelbach". Das Gremium hatte im Sommer 2019 das überarbeitete Förderprogramm zur Durchführung privater Fassadengestaltungs- und Sanierungsmaßnahmen beschlossen. Aufgrund gestiegener Kosten und der Erhöhung des Fördersatzes durch den Freistaat Bayern erhöht sich nunmehr die maximale Förderung für die Antragsteller von 30.000 auf 50.000 Euro. "Eine Motivation für Bauherren", wie der Bürgermeister befand, "damit sich in der Altstadt etwas tut".

Ausbau der erneuerbaren Energien

Bis auf eine Gegenstimme von Eva-Maria Stöcklein (Grüne) sprach sich Dettelbach zudem dafür aus, sich an der im Landkreis Kitzingen geplanten Gesellschaft zur Entwicklung von Wind- und Photovoltaikkraftwerken zu beteiligen. Hier wollen sich kommunale Gebietskörperschaften mit Versorgungsunternehmen zusammentun, um so den Ausbau der erneuerbaren Energien besser koordinieren zu können. Dieses Vorgehen soll wesentliche Grundstücke für Windkraftanlagen und Photovoltaikfreiflächenanlagen sichern.

Um den Kampf gegen Baulücken erfolgreich führen zu können, ändert die Stadt ihr "Baulandmodell". Bei der Erschließung und Ausweisung von Bauland war es bisher so, dass von der Stadt mindestens 60 Prozent der Flächen erworben wurden. Die Folge: Bei den verbliebenen 40 Prozent war die Bebauung nicht gewährleistet. Aktuell gibt es laut Verwaltung um die 240 unbebaute Grundstücke im Stadtgebiet. Deshalb gilt ab sofort: Neues Bauland wird nur noch ausgewiesen, wenn die Stadt über 100 Prozent der Fläche verfügt. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Damit wolle die Stadt ihrer Verantwortung "beim Flächensparen" nachkommen, so der Bürgermeister.

Gut durch die Corona-Krise

Dass Dettelbach bisher gut durch die Corona-Krise gekommen ist, zeigte der Rechenschaftsbericht für 2021 von Stadtkämmerer Thomas Mayer. Der 35-Millionen-Euro-Haushalt sei solide und gesund. Vor allem die Gewerbesteuereinnahmen hätten sich "sehr positiv entwickelt". Hier konnte man "das beste Ergebnis der vergangenen 15 Jahre" einfahren, so Mayer. Größter Ausgabeposten war das Personal mit 4,2 Millionen Euro. Die Kreisumlage umfasst 3,5 Millionen Euro, die Betriebskostenzuschüsse für die Kitas betragen 2,5 Millionen Euro.

Die zuletzt kontinuierlich abgebauten Schulden liegen aktuell bei 1,7 Millionen Euro, werden sich aber in den kommenden Jahren wieder erhöhen, um den Investitionsstau angehen zu können. Das werde "zu einer großen Herausforderung", so der Kämmerer mit Blick nach vorne.

 
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