Nicht die Landwirtschaftspolitik, sondern die Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit und das Treffen mit Wegbegleitern standen beim Ehrenabend des Bayerischen Bauernverbands im Vordergrund. Der früher Kreisobmann Alois Kraus (Biebelried) wurde zum Ehrenkreisobmann ernannt.
Der Saal im Gebäude der Winzergemeinschaft Franken war gut gefüllt, hatte der Kreisverband des Bayerischen Bauernverbands (BBV) doch bei der vergangenen Verbandswahl ausgeschiedene beziehungsweise langjährige Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner zu einem Ehrenabend geladen. Einige kurze Reden, ein Schlemmermenü und die Musik des Duos "TimoLina" rundeten den Abend ab.
Mit Blick auf die aktuelle Lage meinte Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar, dass die Landwirtschaft "mal wieder zwischen den Stühlen stehe". Doch diese sei ein verlässlicher Partner bei der Ernährung, als Energieerzeugung und Rohstofflieferant.
Landrätin Tamara Bischof versicherte, an der Seite der Landwirtschaft zu stehen. "Landwirtschaft ist Leidenschaft", sagte sie und dankte dem BBV unter anderem für viele Aktionen, die Verbraucher an die Landwirtschaft und Tierhaltung heranführten. "Im Landkreis Kitzingen wird wertschätzend und miteinander gearbeitet", lobte Bezirksbäuerin Maria Hoßmann. Sie dankte für den Einsatz für die Belange der Landwirtschaft und für die Landwirtinnen und Landwirte.
BBV-Bezirkspräsident Stefan Köhler hatte die angenehme Aufgabe, Alois Kraus für besondere Verdienste um die landwirtschaftliche Berufsorganisation auszuzeichnen. 1991 wurde er Ortsobmann, 2007 Kreisobmann und 2017 stellvertretender Bezirksverbandspräsident. Daneben zählte Köhler noch zahlreiche weitere Tätigkeiten des Geehrten auf. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit habe Kraus sich mit der Problematik um die Gentechnik auseinandersetzen müssen. Er sei keiner Diskussion aus dem Weg gegangen, sagte Köhler.
"Einmal Bauernverband – immer Bauernverband", sagte Kraus zu den Beweggründen seines langjährigen Engagements. Zum Thema Gentechnik meinte er, dass es keine leichte Zeit gewesen sei, vor allem, weil Landwirte gegen Landwirte standen. Sein derzeit größter Wunsch konnte auch bei Ehrenabend nicht erfüllt werden. Der Verband sucht noch immer einen Nachfolger für das Amt des Kreisobmanns.
Eine sehr lange Zeit waren sie Ortsbäuerin beziehungsweise Ortsobmann und Mitglieder im Kreisvorstand in unterschiedlichen Funktionen. Nach ihrem Ausscheiden erhielten sie einen besonderen Titel. Ute Mulzer (Westheim) darf sich nun Ehrenortsbäuerin nennen, Herbert Pfriem (Großlangheim) und Bruno Scheller (Euerfeld) wurden zu Ehrenortsobmännern ernannt.
Für 45 Jahre wurden Gertrud Schwab und Günter Schwab aus Kitzingen geehrt. Sie sind weiterhin im Amt. Renate Troll (Hörblach) war 40 Jahre Ortsbäuerin.
Der BBV ehrte auch ausgeschiedene Kreisvorstandsmitglieder, manche bekleiden noch ihr Amt auf örtlicher Ebene und das schon seit über 25 Jahren. Blumen beziehungsweise Wein und Ehrennadeln erhielten Karl-Heinz Bernard (Volkach), Renate Müller (Hellmitzheim), Silvia Appold (Rehweiler), Hans Haubenreich (Geiselwind) und Dorothee Hümmer (Altenschönbach). Christian Stier (Neuses am Berg) und Elisabeth Drescher (Sommerach) konnten am Ehrenabend nicht teilnehmen.
Ehrung für 30 Jahre (weiterhin im Amt): Rosemarie Friederich (Buchbrunn), Gerda Scheuring (Hoheim), Gerlinde Martin (Obervolkach), Petra Röllinger (Tiefenstockheim), Jutta Bernard (Volkach), Udo Weber (Dettelbach), Gerhard Rost (Gräfenneuses), Rudolf Schaller (Haag), Manfred Reppert (Haidt) und Hugo Löb (Reupelsdorf).
30 Jahre (nicht mehr im Amt): Edith Gehring (Kirchschönbach), Günter Hegwein (Enheim) und Volkmar Braun (Nordheim).
35 Jahre (nicht mehr im Amt): Martina Hartmann-Hammerbacher (Langenberg), Rudolf Mauer (Füttersee) und Christian Söder (Mainsondheim).
35 Jahre (weiterhin im Amt): Irmgard Neubeck (Holzberndorf), Gotthard Maliske (Greuth), Josef Barthelme (Obervolkach) und Georg Hufnagel (Rimbach).
25 Jahre (nicht mehr im Amt): Sibylle Schwab (Eichfeld), Ruth Weigand (Fröhstockheim), Helga Ehemann (Iffigheim), Ute Wanner (Wässerndorf), Ulrich Dappert (Repperndorf), Dieter Meyer (Rödelsee) und Peter Luckert (Sulzfeld).
20 Jahre (nicht mehr im Amt): Roswitha Zwicker (Astheim), Inge Pachtner (Brünnau), Edeltraud Walter (Euerfeld), Rosa Barthelme (Gaibach), Gisela Hartmann (Repperndorf), Claudia Hofmann (Seinsheim), Alfred Böhnlein (Dimbach), Edmund Schättler (Geesdorf), Reinhold Walter (Iffigheim), Ernst Drobek (Willanzheim) und Günther Köhl (Münsterschwarzach-Gerlachshausen).
Silberne Ähre für 15-Jahre ehrenamtliche Tätigkeit (weiterhin im Amt): Brigitte Schinhammer (Bibergau), Elke Weberbauer (Biebelried), Ursula Richter (Brück), Magda Knorr (Castell), Elfriede Scherer (Herrnsheim), Karin Gamm (Markt Einersheim), Christa Wolf (Marktsteft), Rita Gerlach (Münsterschwarzach-Gerlachshausen), Marianne Hufnagel (Stadtschwarzach), Doris Rößner (Untersambach), Renate Will (Wiesentheid-Feuerbach), Isabella Schmitt (Willanzheim), Jutta Weid (Wüstenfelden), Heiko Lösch (Castell), Stefan Brand (Gnodstadt), Herbert Oehler (Herrnsheim), Frank Weidt (Hohenfeld), Werner Hager (Kaltensondheim), Horst Schmidt (Obernbreit) und Thomas Deubel (Wässerndorf).
Silberne Ähre (nicht mehr im Amt): Sonja Stier (Neuses am Berg), Beate Kräutlein (Possenheim), Helene Beck (Sulzfeld), Peter Weckert (Düllstadt) und Theo Baumann (Eichfeld).