Dem Kitzinger Jobcenter könnten ungemütliche Zeiten bevorstehen: Zwar sind die Hartz-IV-Zahlen konstant, doch die Zahl der Zuwanderer droht derart zu steigen, dass Toni Orth „große Befürchtungen“ hegt. Der Chef des Jobcenters verwies bei der Jahresschlusssitzung des Kitzinger Kreistages am Montagnachmittag darauf, dass vor allem aus Bulgarien und Rumänien immer mehr Menschen kommen, die hier eine Saisonarbeit annehmen – und danach Hartz IV beantragen.
Aktuell registrierte das Jobcenter in diesem Jahr 35 griechische Bedarfsgemeinschaften mit 99 Personen sowie 20 bulgarische Bedarfsgemeinschaften mit 55 Personen. Durch freizügigere Regelungen ab dem kommenden Jahr müssen man deshalb vermehrt mit Anträgen gerade von Osteuropäern rechnen.
1230 Bedarfsgemeinschaften
Die aktuelle Lage (Stand November) sieht so aus: Im Landkreis gibt es 1230 Bedarfsgemeinschaften mit 2362 Personen. Zum Vergleich: Der Höchststand hatte 2009 bei 1459 Bedarfsgemeinschaften gelegen.
Von den 1230 Bedarfsgemeinschaften sind mehr als die Hälfte (627) Einzelpersonen und 338 Alleinerziehende. Schaut man sich die 2362 Personen näher an, so sind davon 709 Kinder, 271 sind älter als 55 Jahre und die Zahl der eingangs erwähnten ausländischen Personen liegt bei 397, was einem Zuwachs von 28 Prozent entspricht.
Weitere Zahlen: Insgesamt wurden heuer 3,6 Millionen Euro für die Unterkünfte gezahlt. Es wurden 438 Sanktionen verhängt, also der Hartz-IV-Satz gekürzt, weil beispielsweise die Aufnahme einer Arbeit verweigert wurde. Es gab 85 Klagen gegen die Bescheide des Jobcenters. Zu kämpfen hat das Jobcenter mit einem immer kleineren Budget, weshalb die Förderung der Arbeitslosen abnimmt. Und auch das Jobcenter selber muss sparen: 3,7 Arbeitsplätze wurden bereits abgebaut.