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KITZINGEN
Banger Blick nach Osteuropa
Sigfried Sebelka
Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:42 Uhr

Dem Kitzinger Jobcenter könnten ungemütliche Zeiten bevorstehen: Zwar sind die Hartz-IV-Zahlen konstant, doch die Zahl der Zuwanderer droht derart zu steigen, dass Toni Orth „große Befürchtungen“ hegt. Der Chef des Jobcenters verwies bei der Jahresschlusssitzung des Kitzinger Kreistages am Montagnachmittag darauf, dass vor allem aus Bulgarien und Rumänien immer mehr Menschen kommen, die hier eine Saisonarbeit annehmen – und danach Hartz IV beantragen.

Aktuell registrierte das Jobcenter in diesem Jahr 35 griechische Bedarfsgemeinschaften mit 99 Personen sowie 20 bulgarische Bedarfsgemeinschaften mit 55 Personen. Durch freizügigere Regelungen ab dem kommenden Jahr müssen man deshalb vermehrt mit Anträgen gerade von Osteuropäern rechnen.

1230 Bedarfsgemeinschaften

Die aktuelle Lage (Stand November) sieht so aus: Im Landkreis gibt es 1230 Bedarfsgemeinschaften mit 2362 Personen. Zum Vergleich: Der Höchststand hatte 2009 bei 1459 Bedarfsgemeinschaften gelegen.

Von den 1230 Bedarfsgemeinschaften sind mehr als die Hälfte (627) Einzelpersonen und 338 Alleinerziehende. Schaut man sich die 2362 Personen näher an, so sind davon 709 Kinder, 271 sind älter als 55 Jahre und die Zahl der eingangs erwähnten ausländischen Personen liegt bei 397, was einem Zuwachs von 28 Prozent entspricht.

Weitere Zahlen: Insgesamt wurden heuer 3,6 Millionen Euro für die Unterkünfte gezahlt. Es wurden 438 Sanktionen verhängt, also der Hartz-IV-Satz gekürzt, weil beispielsweise die Aufnahme einer Arbeit verweigert wurde. Es gab 85 Klagen gegen die Bescheide des Jobcenters. Zu kämpfen hat das Jobcenter mit einem immer kleineren Budget, weshalb die Förderung der Arbeitslosen abnimmt. Und auch das Jobcenter selber muss sparen: 3,7 Arbeitsplätze wurden bereits abgebaut.

 
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  • Auch bei der Polnischen Arbeitnehmerfreizügigkeit 2011 wurden solche Ressantiments geschürt. Mit dem Ergebnis, das es in Deutschland ebenso entspannt ablief wie in unseren Nachbarländern, die das schon längst eingeführt hatten. Besonders die fleißigen Saisonarbeitskräfte haben es nicht verdient so an den Pranger gestellt zu werden. Das ist einfach nur schlechter Stil !
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  • Nein, leider die traurige Wahrheit. traurig
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  • Osteuropäische Saisonarbeitskräfte werden gerne von Gastronomen, Bauern, Forstwirtschaft und Schaustellern eingestellt. Sie verdienen oftmals mehr, als ein deutscher Leiharbeiter da vor allem viele Sozialversicherungsbeiträge wegen der anerkannten kurzfristigkeit und des von der Rentenversicherung genauestens geprüften nicht Berufsmäßigen Zuerwerbs nicht gezahlt werden müssen. Diese Beiträge werden von den Saisonarbeitern und deren Arbeitgebern aber in deren Heimat abgeführt. Kein Osteuropäischer Saisonarbeiter, der nach Ende seiner Beschäftigung ALG II in Deutschland, oder ALG in seiner Heimat bezieht, hat eine Perspektive auf eine zukünftige Anstellung in DE. Keiner verfährt so ! Vielmehr ist es die Angst der Jobcenter wegen der Arbeitnehmerfreizügikeit der genannten Länder ab Januar 2014 an Fahrt aufnehmen zu müssen. So wie der Italiener oder der Grieche genießen dieses EU-Bürger dann die selben Rechte in Deutschland.
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