Vor zahlreichen Gästen eröffneten Bürgermeister Heiko Bäuerlein und Museumsleiterin Margit Hofmann im Hof der Barockscheune Volkach die Ausstellung des Frankenbunds "Franken um 1920". Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Barockscheune entnommen.
Nach dem Ersten Weltkrieg war auch Franken durch politische, soziale und kulturelle Gegensätze geprägt und instabil. Lebenssituation und Alltag der Bevölkerung waren extrem schwierig, auch wenn das Image der "Goldenen Zwanziger" mit viel Glitzer und Glamour das oftmals überdeckte. Kuratorin Evelyn Gillmeister-Geisenhof aus dem mittelfränkischen Weißenburg führte in die Ausstellung ein, die mit sechs verschiedenen Medienstationen und Themensäulen die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln mit Szenen, Bildern und Texten illustriert.
Damals in der Mainschleife
Sechs Infotafeln des Staatsarchivs Würzburg aus der Ausstellung "Unterfranken im Krisenjahr 1923" werfen dabei ein zusätzliches und vertiefendes Streiflicht auf Unterfranken. Die Situation im Kitzinger Land um 1920 nahm Kreisheimatpfleger Reinhard Hüßner unter die Lupe und lieferte detaillierte Infos zum Zusammenleben von jüdischer und christlicher Bevölkerung in seinem Wohnort Wiesenbronn. Anschaulich schilderte er dann auch den Umbau im Weinbau "von Pfahl auf Stickl".
Wolfgang Schramm erläuterte die Fotoausstellung zur Serie "Damals an der Mainschleife (Teil 3)- Volkach und die Mainschleife um 1920", erstellt von ihm und Margit Hofmann aus der Fotosammlung Konrad und dem Archiv Schramm. Er wies auf beachtenswerte Details auf den Fotos hin, z.B. wenig Weinberge um Volkach, dafür viele Obstbäume, rauchende Schornsteine in der Stadt, zugefrorener Main, meist ernst blickende Menschen, Kinder mit abgetragenem Schuhwerk.
Musikalisch bereicherte das Duo Sepp Nusko/ Wolfgang Partheymüller die Veranstaltung mit zeitgenössischen, sozialkritischen Beiträgen, teilweise von Nusko selbst getextet und komponiert.
Die Ausstellung läuft bis Ende Juli. Sonderführungen sind möglich.