Am Kirchweihmontag wird in Rüdenhausen traditionell im Schlosshof getanzt. Diesen außergewöhnlichen Brauch, bei dem es einige Regularien zu beachten gilt, pflegten auch in diesem Jahr wieder elf Paare. Unverheiratet, mit Wohnsitz in Rüdenhausen, und mindestens 16 Jahre alt müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sein, die dann am Nachmittag ins Schloss einziehen. Selbstverständlich in festlicher Kleidung, die jungen Damen im Abendkleid, die Herren im Anzug, das gehört dazu.
Zuvor wurden die jungen Damen gemeinsam von den Tänzern zuhause abgeholt. Barthelträger Patrick Stadler in weißer Schürze, mit Zylinder und dem großen Weinkrug, führte den Zug an, der sich bereits gegen 13 Uhr mit den Großlangheimer Musikanten auf den Weg machte. "Im Vorfeld plane ich die Route, welches Mädchen wann abgeholt wird. Das hat sich ganz schön hingezogen, weil sie mittlerweile im ganzen Ort verteilt wohnen", so Stadler. Er ist der Organisator, bei dem sich die jungen Leute im Vorfeld für den Schlosstanz anmelden. Mal sind es mehr, mal weniger, mit elf Paaren diesmal liege man im Schnitt der vergangenen Jahre, so Stadler.
Gegen 15 Uhr ging es dann ins Schloss, wo Otto Fürst zu Castel-Rüdenhausen die Gruppe willkommen hieß. Der älteste Schlosstänzer, diesmal Jochen Stradler, bedankte sich und stellte die einzelnen Paare vor. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer hatten es sich auf den Tischen und Bänken im Park gemütlich gemacht, um den Tag mitzufeiern. Das Wetter spielte trotz einiger Wolken zum Glück mit, sodass anschließend im Hof getanzt werden konnte.
Für jedes Paar wurde eine Tour gespielt, dazwischen gab es jeweils ein Glas Wein für die Tanzenden. Und natürlich ein kleines Geschenk, das vom Fürstenhaus spendiert wurde. Gegen 17.30 Uhr folgte die Verabschiedung und der Auszug aus dem Schloss.
Damit war noch längst nicht Schluss. Die Tradition will es so, dass die Tänzerin ihren jeweiligen Partner im Anschluss bei sich zuhause zum Essen einlädt. Am Abend folgte noch einmal der Ball in der TSV-Turnhalle.