"Wir wollen grundsätzlich unsere Gastronomie in Sommerach unterstützen, soweit es möglich ist", sagte Elisabeth Drescher am Montag im Gemeinderat. Sommerachs Bürgermeisterin traf mit ihrer Meinung den Konsens im Ratsgremium, das über drei Anträge auf Sondernutzung im Altort zu entscheiden hatte. Die Bestuhlung und Benutzung der öffentlichen Flächen wurden in allen drei Fällen gewährt, teilweise unter Auflagen.
Unproblematisch sahen die Ratsmitglieder den Antrag von Marcella Hassan auf Außenbestuhlung auf dem Kirchplatz vom 1. Mai bis 31. Oktober. Die bisher genehmigte Fläche reduziert sich allerdings auf 24 Quadratmeter. Frei bleiben muss der Zugang zur Kirche. Nicht so einfach abzusegnen war der Wunsch von André Douverne, der auf dem Kirchplatz gegenüber des Anwesens Nordheimer Straße 1 eine bestimmte Ruhebank aus seinem Geschäftskontingent aufstellen will. Beantragt war, die Weishäuplbank "Viktorian" ganzjährig dort auf einer Fläche von 7,7 Quadratmetern aufzustellen. "Das ist viel für eine einzige Bank", sagte Maria Sauer. Bewirtung und Tische auf dem sensiblen Kirchenbereich seien nicht gewünscht.
Kritisch sah auch Roman Mangold Douvernes Vorhaben: "Wir stellen hier eine Werbefläche für den Verkauf von Bänken zur Verfügung." Einig war sich das Gremium, dass Bürgermeisterin Drescher die Flächengröße beim Antragsteller hinterfragt. Danach darf die Bank "auf Probe" für die Dauer von zwei Monaten aufgestellt werden. Zwei Monate Probelauf nach verkehrsrechtlicher Prüfung wurde auch Elisabeth Murro von der Pizzeria gewährt. Sie beantragte die gastronomische Bewirtung vor dem Anwesen Häckergasse 5 auf zwei öffentlichen Parkflächen vom 1. Mai bis 31. Oktober an Wochenenden und Feiertagen.
Abbaurecht wird Bergbaurecht
Keine Einwendungen hatten die Ratsmitglieder gegen die Umnutzung eines bestehenden Abbaurechts in ein Bergbaurecht zur Gewinnung von Quarzsand durch die Firma Heidelberger Sand und Kies aus Dettelbach. Beprobungen im Quarzsandtagebau "Sommerach" nördlich von Gerlachshausen durch das Landesamt für Umwelt hatten ergeben, dass der dortige Quarzsand als Bodenschatz im Sinne des Bundesberggesetzes anzusehen ist. Die Betriebsfläche soll deshalb in das Bergrecht überführt werden. Beim Abtransport der geförderten Rohkiessande per Lastwagen zum Kieswerk in Dettelbach sind Ortsdurchfahrten nicht betroffen.
Zugestimmt hat der Gemeinderat der Fortschreibung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). Die Gemeinde werde in ihrer künftigen städtebaulichen Entwicklung fachmännisch betreut, betonte die Ortschefin. Der Ort werde auf den Prüfstand gestellt, Leerstände würden ermittelt und ein Verkehrsentwicklungskonzept erstellt. Auch die Gestaltungssatzung werde derzeit überarbeitet. Das Thema "Photovoltaik im Altort" werde dabei mit behandelt, so Dreschers Antwort auf die Frage von Bürger Max Then.
Schülerzahlen steigen: Im Herbst starker Jahrgang erwartet
Die Bürgermeisterin informierte außerdem über Versammlungen der Schulverbände Sommerach und Volkach. 92 Kinder besuchen die Grundschule Sommerach. Sie kommen aus Sommerach und Nordheim, zwei Kinder sind in Dimbach zuhause. Die Schülerzahlen seien steigend. Im Herbst steht ein "starker" Jahrgang in den Startlöchern. In die Verbandsschule Volkach gehen lediglich sieben Sommeracher Kinder. Die Gemeinde Sommerach wird dieses Jahr die Zertifizierung zur "Fair-Trade Stadt" umsetzen. Aus der Bevölkerung werden noch Interessierte gesucht, die sich an dem Projekt beteiligen.
Erstmals konnte in der ILE Region das Regionalbudget beantragt werden. Der Obst- und Gartenbauverein erhält eine Förderung von 80 Prozent für Geräte für Baumschnittkurse. Sommerachs neue Weinprinzessin Anna Lena Zehnter wird am 28. Mai um 16 Uhr am Kirchplatz ins Amt eingeführt. Die Info-Stele am Parkplatz Schwarzacher Tor wird Ende in Betrieb genommen. Zeitgleich geht die neue Homepage online.