Für Hunderte Bahnkunden fing die Woche schlecht an: Am Montagmorgen wurde die Bahnstrecke Würzburg–Nürnberg zwischen Kitzingen und Iphofen gesperrt. Ein Zug war kurz hinter dem Bahnhof Kitzingen über eine Eisenstange gerollt.
Der Vorfall verursachte jede Menge Verspätungen. Zwölf Züge waren betroffen – mit 244 Minuten Verspätung insgesamt. Zwischen Kitzingen und Iphofen ging nichts mehr. Mehrere Bahnkunden wandten sich anschließend an die Redaktion der Kitzinger Main-Post und waren erzürnt, dass es während der langen Wartezeiten – sowohl im Bahnhof Kitzingen wie auch in Iphofen – keine Infos von der Bahn gab. Die gereizte Stimmung spiegelte sich zudem in Leserreaktionen wider, die nach einem entsprechenden Aufruf in dieser Zeitung ihre Leidensgeschichten schilderten.
So schreibt ein Nutzer im Internet von mainpost.de: „Dieser Bericht passt zu dem, was ich mal erlebt habe – das Informationsmanagement der Bahn ist unterirdisch.“
Sein persönliches Erlebnis vor einiger Zeit auf der Strecke Schweinfurt-Würzburg: „Damals war ich an einem Vormittag unterwegs nach Würzburg – zu einer Firma wegen eines Jobangebots. Auf halber Strecke kam der Zug zum Stehen. Es gab keine Infos, was passiert war. Wir standen zwei Stunden. Die Folge: Job futsch!“
Ein weiterer Leser wartet mit dieser Geschichte auf: „Erst Montagabend gab es wieder einen Notarzteinsatz, weshalb die Züge nur bis Iphofen verkehrten, ab dort gab es Schienenersatzverkehr bis Neustadt. Zwei Gleise weiter stand ein Zug, der auch nach Nürnberg fuhr, das wurde jedoch nur einmal durchgesagt, als kaum jemand am Bahnsteig war. Danach war nur noch von Verspätung die Rede, die sich immer um fünf Minuten erhöhte. Zum Schluss erfuhr man gar nichts mehr.“
Das Montag-Chaos zeigt auch die Mail einer Mutter aus Seinsheim: „Meine Tochter musste am Montagabend nach München. Ich fuhr sie nach Iphofen zum Bahnhof. Die Fahrgastauskunft Richtung Würzburg zeigte an, dass der Zug 19.51 Uhr ausfällt. Dafür sollte ein Ersatzzug fahren. Für den Zug Richtung Nürnberg um 20.07 Uhr zeigte die Fahrgastauskunft nichts an. Um 20.16 Uhr kam eine Durchsage, dass der Zug nach Nürnberg wegen Personenschaden ausfällt. Wir fuhren nach Marktbreit, da wir wussten, dass dort nach 21 Uhr ein Zug nach München fährt. Wenn auf den Gleisen ein Unfall passiert, kann die Bahn nichts dafür. Ärgerlich ist jedoch, wenn keine Auskunft kommt.“
Durchaus Verständnis bringt der Schreiber der folgenden Zeilen – ein Feuerwehrmann – auf: „Man muss erst zuverlässige Informationen haben. Mit unserer Feuerwehr waren wir kürzlich bei einem Verkehrsunfall auf der B 8. Unsere Aufgabe war es, die Straße abzusichern, was zunächst auf eine Vollsperre hinauslief. Wir erhielten die Info, wahrscheinlich könne der Verkehr in wenigen Minuten einspurig freigegeben werden. Weil aber eine Unfallbeteiligte schwerere Verletzungen erlitten hatte, blieb die Unfallstelle Stunden gesperrt.“
Schließlich noch diese Verspätungsgeschichte: „Am 9. März stieg ich in den verspäteten ICE in Karlsruhe ein, planmäßige Abfahrt 20 Uhr. Der Schaffner sagte, der Anschlusszug nach Würzburg würde warten. In Frankfurt war der Zug jedoch abgefahren. Somit musste ich länger warten und den Interregio nach Würzburg nehmen, auch der verspätete sich. Ankunft Würzburg: nach 24 Uhr. Am 11. März wollte ich den 8.30-Uhr-Zug von Würzburg nach München nehmen und versuchte am PC zu erkunden, ob der Zug Verspätung hat – es wurde nichts angezeigt. Die Verspätung betrug dann 30 Minuten. Verspätung auf der Rückfahrt: wieder eine Stunde.“