Ruhig und behaglich schlängelt sich der etwa vier Kilometer lange Meditationsweg in Neuses am Berg im Landkreis Kitzingen entlang der Rebzeilen. Die Tour bietet sich für all jene an, die sich an der Schönheit der Natur erfreuen und einfach mal die Seele baumeln lassen wollen. Rund eineinhalb Stunden sollte man für die Wanderung einkalkulieren. Ein Höhepunkt auf der Tour ist die Aussichtsplattform an der Glatzenbergshütte, die mit einem weiten Panoramablick ins Maintal belohnt.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Rundwanderung auf dem Meditationsweg ist knapp vier Kilometer lang und führt in zwei Schleifen von Neuses am Berg, einem Ortsteil von Dettelbach, durch die Weinlage "Neuseser Glatzen". Der Meditationsweg zählt zu den zertifizierten Touren mit dem Qualitätssiegel "Wege zum Wein". Das bedeutet, dass Ausflügler die Weinberge auf unmittelbare Weise wandernd erleben können und die Route viel Abwechslung verspricht.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Neuses am Berg ist mit dem Auto leicht über die A3 und A7 sowie angrenzende Bundestraßen zu erreichen. Innerhalb des Ortskerns, zum Beispiel in der Köhlerstraße, gibt es einige Parkplätze.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt beispielsweise vom Busbahnhof in Würzburg mit der Linie 8105 zum Bahnhof in Volkach und von dort mit der Linie 8110 weiter bis zur Realschule Dettelbach und von hier mit der Linie 8108 bis nach Neuses. Alternativ kann man vom Hauptbahnhof in Würzburg auch mit dem Regional-Express 10 (Richtung Nürnberg Hbf) bis nach Buchbrunn-Mainstockheim fahren, dann bis zur Haltestelle "Am Haselberg" in Mainstockkheim laufen (ca. 600 Meter) und von dort mit der Buslinie 8286 weiter bis zur Realschule in Dettelbach fahren. Von hier geht es dann wieder mit dem Bus weiter bis nach Neuses.
3. Warum sollte ich dorthin?
Neuses am Berg ist ein Winzerdorf mit rund 400 Einwohnern im Herzen der Ferienregion Fränkisches Weinland an der Mainschleife. Der Meditationsweg wurde zum Wallfahrtsjubiläum von Dettelbach im Jahr 2005 angelegt. Der Rundgang verbindet das Thema Wein und Bibel. Das Laufen auf dem Weg soll nach Auskünften der Tourist-Information Dettelbach einen meditativen Charakter haben. Wer sich also einfach mal eine kurze Auszeit vom hektischen Alltag nehmen möchte, hat einen guten Grund, hierher zu kommen, um seine Gedanken in einer malerischen Weingegend in die Ferne schweifen zu lassen.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Tour startet am Bildstock Marterle, der von der Straße "Am Weinkrug" abzweigt. Unter dem Motto "Bibel, Wein und Weisheiten" werden auf Informationstafeln Zitate aus der Bibel oder Gedanken von großen Dichtern, Denkern und Philosophen wie Johann Wolfgang von Goethe oder Konfuzius mit anderen Themen wie Gesundheit, Arbeiten des Winzers, Kulturlandschaft und Heimatbräuche verknüpft. Man erhält aber auch einen kleinen Einblick in die Geschichte des Ortes Neuses und erfährt beispielsweise, woher der urige Lagename "Glatzen" kommt.
Der Rundweg führt, wie bereits oben erwähnt, in zwei Schleifen vom Ort durch die Weinlage "Neuseser Glatzen". Damit hat man die Wahl zwischen einer kleinen Runde mit sechs Tafeln und einer große Runde mit zwölf Tafeln. Neben den Anregungen auf den Tafeln ergeben sich immer wieder traumhafte Ausblicke auf die Mainschleife mit ihren Orten Köhler, Escherndorf, Nordheim und Volkach.
Die Route hat kein eigenes Tourenlogo. An Kreuzungen weisen jedoch Schilder mit dem Hinweis "Rundgang Meditationsweg" oder "Großer Rundgang" und "Kleiner Rundgang" den Weg.
Achtung: Nach der Aussichtsplattform an der Glatzenbergshütte fehlt an der nächsten Kreuzung eine Wegmarkierung. Hier muss man rechts abbiegen und stößt dann bereits nach einigen Metern schon wieder auf die nächste Informationstafel.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die kleine Runde mit den sechs Tafeln nimmt circa eine Stunde in Anspruch, für die Tour mit den zwölf Tafeln sollte man rund eineinhalb bis zwei Stunden veranschlagen. Wer die Strecke jedoch einfach nur abläuft, ohne sich Zeit für die Ausblicke und die Anregungen auf den Tafeln zu nehmen, wird vermutlich weniger Zeit benötigen.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die leicht begehbare Tour ist ganzjährig wanderbar und zeigt zu jeder Jahreszeit eine andere Facette der Arbeit der Winzer in den Weinbergen. Im Spätsommer und Herbst, wenn die Früchte saftig in den Rebstöcken hängen und das Weinlaub sich allmählich verfärbend dekorativ weite Flächen überzieht, hat die Wanderung jedoch einen ganz besonderen Charme.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour lässt sich als leicht einstufen und ist von daher nahezu für jeden gut machbar. Auch Familien mit Kinderwagen sind auf den asphaltierten Wegen gut aufgehoben. Letztendlich eignet sich die Runde auch sehr gut für einen schönen Spaziergang an der frischen Luft.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Während der Tour besteht keine Möglichkeit einzukehren. Im Anschluss kann man sich aber in einer der Gaststätten oder Heckenwirtschaften (falls Saison ist) in Neuses am Berg oder im nah gelegenen Dettelbach verköstigen.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Dettelbach ist einer der Orte, die Mainfranken reizvoll machen. Das spätgotische Rathaus, eine rundum erhaltene Stadtmauer, zwei alte Stadttore und verwinkeltes Fachwerk sind nur ein paar wenige Gründe, um der Stadt einen Besuch abzustatten.
- Im knapp zwölf Kilometer entfernt gelegenen Mainfrankenpark bietet eine Bowlinghalle oder ein Kino Kurzweil.
- Wer Mainfranken vom Wasser aus genießen will, kann das beispielsweise beim sogenannten Wasserwandern mit einem Kanu oder Kajak an der Volkacher Mainschleife. Weitere Infos unter: www.kanu-weimann.de, www.waterwalker.de oder www.weingut-hoehn.de.
- Mit ihrem historischen Stadtkern und mit einer über 1100-jährigen Geschichte im Zeichen des Frankenweins lockt die Weinstadt Volkach in ihre Altstadt. Sehenswert sind der Marktplatz mit dem historischen Rathaus, das Schelfenhaus aus dem 17. Jahrhundert und das Museum Barockscheune. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt in den Weinbergen die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten. Tilmann Riemenschneider hat hier die berühmte "Madonna im Rosenkranz" geschnitzt.
Kitzingen ist geprägt von Fachwerkhäusern, der "Alten Mainbrücke", der berühmten Kreuzkapelle von Balthasar Neumann und zahlreichen Türmen, darunter der Falterturm mit seiner schiefen Haube. Die rund 21000 Einwohner zählende Stadt lockt aber auch kulturell, sei es mit dem Deutschen Fastnachtsmuseum, dem Conditorei-Museum oder dem Papiertheater. Wer gerne aktiver unterwegs ist, kann beispielsweise Adventure Golf spielen oder sich auf dem Main im Stand-Up-Paddling versuchen. An kalten Tagen macht vielleicht auch ein Besuch des Hallenbades mit Sauna Sinn, während in den Sommermonaten das Freibad für Abkühlung sorgt. Lohnenswert ist auch ein kleiner Abstecher auf dem alten Gartenschaugelände.