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Rödelsee
Aus mondgeschlagenen Eichenstämmen: Neue Weinfässer gehen bei der Rödelseer Kirchweih auf Jungfernfahrt
Sie machten am Dorfsee schon mal ein Fass auf, die Damen und Burschen der Rödelseer Burschenschaft mit (von links) 
Samuel Pfister, Max König, Maximilian Deppisch, Philipp Deppisch, (in den Weinfässern)  Christoph Deppisch, Robin Rabovsky sowie Simon Schilling, Mia Baumann, Lea Merklein, Jonas Stadtel, Julius Finster.
Foto: Hartmut Hess | Sie machten am Dorfsee schon mal ein Fass auf, die Damen und Burschen der Rödelseer Burschenschaft mit (von links) Samuel Pfister, Max König, Maximilian Deppisch, Philipp Deppisch, (in den Weinfässern) Christoph ...
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 31.08.2024 02:36 Uhr

Nach Jahrzehnten treuer Dienste auf dem Dorfsee zur Kirchweih hatte die Rödelseer Burschenschaft die Weinfässer Seehund I und II außer Dienst stellen müssen. 50 Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. Schnell drang Wasser ein, eine Reparatur machte keinen Sinn mehr. Wenn am 1. September das nächste Weinfassrennen zur Kirchweih über die Bühne geht, werden zwei neue Weinfässer auf Jungfernfahrt gehen.

Ein Spendenaufruf von Bürgermeister Burkhard Klein und großzügige Bürger haben es der Burschenschaft ermöglicht, neue Weinfässer für 6500 Euro anzuschaffen. Die Gemeinde stellte 2000 Euro zur Verfügung, der Bürgermeister griff auch in die eigene Tasche, daneben beteiligten sich der Fundgrube-Verlag und der CSU-Ortsverband. Weitere Spenden kamen vom Weingut Melber, Corinna Meyer, Holger Kelle, Thomas Wandler, Familie König, Stefan Heß, Auto Zehnder, Martin Rossmark, Ergo-Agentur Jürgen Schmitt, Gasthof Winzerstube, Christian Seel, Florian Demel, Bernd Lussert, Franz-Josef Riedmiller, Erik Großmann, Hans Amberger, Bernd Tiete und Roland Hemberger.

Durch Fügen, Toasten und Fräsen baut der Küfner die Fässer

Küfner Andreas Aßmann aus Eußenheim hat die Fässer geschaffen. Grundmaterial waren mondgeschlagene Eichenstämme aus dem Spessart. In drei Monaten Bauzeit formte Aßmann durch Streifen und Fügen die Seitenwände, die sogenannten Dauben, die ihre gewölbte Form bekamen. Das "Toasten", das Erwärmen der Eichendauben, erleichtert die Biegung und das spätere Aufziehen der Fassreifen. Durch Fräsen bereitete der Küfner dann das Einsetzen des Fassbodens vor.

Die Burschenschaftler ließen die neuen 'Seehunde' für das Weinfassrennen schon mal zur Probe und für den Fotografen zu Wasser.
Foto: Hartmut Hess | Die Burschenschaftler ließen die neuen "Seehunde" für das Weinfassrennen schon mal zur Probe und für den Fotografen zu Wasser.

Die jeweils drei Fassreifen sind aus feuerverzinktem Stahl und geben den Weinfässern ihren Halt. Wie ihre Vorgänger haben die neuen Weinfässer ebenfalls Bulldog-Sitze, der Sitzkomfort hält sich dabei in Grenzen.

Die Kirchweih ist in Rödelsee seit jeher eine Gaudi in mehreren Akten. Deshalb wurden die Weinfässer schon vor einem halben Jahrhundert als "Seehunde" getauft. Die Jungfernfahrt können alle am 1. September ab 14 Uhr verfolgen, und die Burschenschaft um den Vorsitzenden Max König verspricht eine feuchtfröhliche Sause.

 
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