Drei Tage lang wurde die "Wallerer Kerwa" bei ungewöhnlich warmen Temperaturen gefeiert. Die örtliche Feuerwehr hat den Festplatz auf dem Mehrgenerationenplatz beim Feuerwehrhaus zur Partymeile umgestaltet und alles sehr gut organisiert.
Vom Stockfisch über vegetarisches Essen bis zum Sauerbraten wurde jeder Geschmack bedient. 2019 hat "das Bänkla" sich nach vielen Jahren Kirchweihpredigt symbolträchtig verabschiedet mit einer Inszenierung einer Beerdigung. Daran knüpfte nun am Sonntagnachmittag der zuerst schwarz gekleidete Nachwuchs an und holte sich aus einer Sargattrappe das "Kerwapredigtbuch". So ließen sie den alten Brauch wieder aufleben und nannten es "Die Auferstehung".
Mehrere Episoden aus dem Dorfleben verpackten sie in Reime, vorgetragen von Emilia Kern und Dominik Hüßner, die ihren Einstand mit Bravour meisterten. Als Aufdruck auf den hellblauen T-Shirts der Kerwa-Jugend war zu lesen: "Die Jugend von heute ist bunt – wir sind blau."
Die Kirchweih in Rehweiler fällt immer mit dem Tag des offenen Denkmals zusammen, der diesmal unter dem Motto "Talent Monument" stand. Bei einer Kirchenführung nach dem Festgottesdienst in der Matthäuskirche ging Pfarrer Hans Gernert auf zwei Talente der Kirche ein. Anhand von Fotos anderer Herrnhuter Saalkirchen in Herrenhaag in Hessen, Ebersdorf in Thüringen, Herrnhut in Sachsen und Königsfeld im Schwarzwald erläuterte er die Besonderheit der einzigen Herrnhuter Saalkirche in Bayern. Sie hat den Charakter eines hellen, nüchternen Festsaales und ist quer ausgerichtet. Als zweites Talent erinnerte er an den Dettelbacher Bildhauer Johann Michael Becker (1703-1777), der die Kanzel und den bei der Renovierung vor 50 Jahren entfernten Altar für die Kirche im Rokoko-Stil geschnitzt hat, pünktlich zur Einweihung am 25.9.1774. Im kommenden Jahr wird das 250jährige Jubiläum der Kirche gefeiert. Regionalbischöfin Gisela Bornowski hat den Termin für die Kirchweihpredigt schon vorgemerkt.
Von: Hans Gernert (Pfarrer, Evang.-Luth. Pfarramt Rehweiler)