Im Raum Effeldorf empfing Janina Kempf, LBV-Koordinatorin des Artenhilfsprogramms für den Feldhamster im Landkreis Kitzingen, die Gruppe vom LBV Kitzingen und informierte in der Flur über das Leben der nachtaktiven Nager und die Möglichkeiten, die Population zu erhalten. Feldhamster haben in Deutschland ihre Hauptverbreitung in Bayern und sind hier nur noch in den Landkreisen Schweinfurt, Würzburg und Kitzingen zu finden. Zur Erhaltung dieser vom Aussterben bedrohten Tierart sind spezielle Bewirtschaftungsmaßnahmen notwendig, die nur in Zusammenarbeit mit den Landwirten umzusetzen sind.
Landwirte legen hierbei entweder einjährige Getreidestreifen oder vierjährige Feldhamsterinseln mit einem Drei-Streifen-System, das aus sich abwechselnden Blüh-, Getreide- und Luzernestreifen besteht und den Tieren neben Futter auch Sichtschutz vor Fressfeinden bietet. Gerade die Luzerne mit ihrem tiefreichenden Wurzeln versorgt die Hamster auch in Trockenzeiten mit grüner Blattmasse und damit auch mit Feuchtigkeit.
Neu gefördert wird seit diesem Jahr mit dem Ährenschnitt eine weitere Form der hamsterfreundlichen Bewirtschaftung, bei dem nur die Ähren geerntet werden und lange Stoppeln als Sichtschutz stehen bleiben.
"Für die hamsterfreundliche Bewirtschaftung ihrer Flächen erhalten die teilnehmenden Landwirte eine auskömmliche Entschädigung, die über den Erträgen aus einer "konventionellen" Bewirtschaftung liegt. Die Regierung von Unterfranken passt die Entschädigungssätze flexibel auch außergewöhnlichen Umständen an. So wurden im letzten Jahr, als die Getreidepreise aufgrund des Krieges in der Ukraine sehr stark anstiegen, die Entschädigungen entsprechend erhöht. Die finanzielle Attraktivität unter Berücksichtigung von aktuellen Situationen bei der Festsetzung von finanziellen Ausgleichsleistungen und die dauernde Präsenz der jeweiligen Ansprechpartner für das Artenhilfsprogramm ist die Grundlage für ein vertrauensvolles Verhältnis von Landwirten und Naturschützern und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Flächen im Artenhilfsprogramm von Jahr zu Jahr kontinuierlich gesteigert werden konnten", so Janina Kempf abschließend auf die Frage, wie die Akzeptanz bei den Landwirten ist.
Von: Klaus Sanzenbacher (Vorsitzender, Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V. Kreisgruppe Kitzingen) und Janina Kempf (LBV-Koordinatorin Artenhilfsprogramm Feldhamster)