
Der Holzmarkt ist derzeit sehr angespannt. Die Nachfrage ist wegen der Wirtschaftslage und der stagnierenden Bauwirtschaft gesunken – und damit die Preise. Die Preise sind aber nicht das einzige, mit dem sich die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kitzingen stetig beschäftigen muss. Auch die Rahmenbedingungen spielen eine große Rolle. Bei der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Kitzingen in Iphofen machte Vorsitzender Dieter Lenzer deutlich, was er von der EU-Entwaldungsverordnung hält.
Damit solle verhindert werden, dass Holz aus gerodeten Wäldern in die Vermarktung gelange. "Das wird ein echtes Bürokratiemonster." Auch über die geplante Novellierung des Bundeswaldgesetzes zeigt er sich derzeit nicht glücklich: "Der Entwurf sieht eine Verdoppelung der Rechtsvorschriften vor." Geschäftsführer Dieter Rammensee stellte die Ergebnisse der Laubholz-Submission 2023 und der Holzvermarktung vor. Bei einer Holzmenge von 676 Festmetern sei ein Netto-Erlös von 491.871 Euro erzielt worden.
Er hob dabei den Eichenpreis hervor, der mit 811 Euro pro Festmeter noch auf einem sehr hohen Niveau gelegen habe. Für die teuerste Eiche aus dem FBG-Bereich seien 2489 Euro bezahlt worden. Zur Lage auf dem Holzmarkt berichtete er, dass frisches Fichtenstammholz kaum noch nachgefragt werde. Bei der Kiefer sei die Preisentwicklung stabil geblieben, losgelöst von der Fichte. Bei der Eiche sei nach den hohen Preisen im vergangenen Jahr wegen der Baukrise – Eiche werde weltweit im Fußbodenbau verwendet – und der allgemeinen Wirtschaftsflaute mit einem Preisrückgang zu rechnen. Die Nachfrage sinkt auch bei der Buche. Schlechte Bäume sollten als Brennholz vermarktet werden, gute solle man stehen lassen, riet Rammensee.
Gute Nachfrage bei den Hackschnitzeln
Bei Hackschnitzeln gebe es eine gute Nachfrage, die Preise seien gesunken. Die Papierfabrik von UPM in Plattling sei geschlossen. Damit falle die Lieferung von Papierholz weg, weswegen mehr Hackschnitzel zur Verfügung stünden. Auch beim Industrieholz rechnet Rammensee mit sinkenden Preisen. In diesem Zusammenhang wies er auf den Verkauf der Firma Rauch an die Firma Egger aus Österreich hin, einer der größten Spanplattenhersteller in Europa. Mit dem Werk in Markt Bibart im Nachbarlandkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim wurde die eigene Produktion beliefert.
Aktuell habe die FBG 656 Mitglieder. Damit beträgt die Mitgliedsfläche 13.341 Hektar. Es gibt laut Rammensee 46 Waldpflegeverträge für eine Fläche von 2307 Hektar. Da die Anwesenden einer Satzungsänderung zustimmten, wird künftig auch das Gemeindegebiet des Marktes Oberscheinfeld dazukommen. Bislang erstreckt sich der Geschäftsbereich auf den Landkreis Kitzingen, Ebrach, Scheinfeld, Ebelsbach und Oberschwarzach.
Ruth Holfelder von der Geschäftsstelle legte den Kassenbericht vor. Trotz schwieriger Lage habe es einen Jahresüberschuss von rund 67.668 Euro gegeben. Rammensee stellte den Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2024/25 vor, der in Einnahmen und Ausgaben mit einer Summe von 1.048.000 Euro schließt. Rammensee informierte, dass eine Anpassung der Verwaltungskostenpauschale ab dem 1. Januar 2025 geplant sei. Für den Kommunalwald soll diese von acht auf 22 Euro je Hektar steigen, für den Körperschaftswald von acht auf zwölf Euro. Alternativ könnte jeweils der Vollkostensatz von 40 Euro berechnet werden – ohne die zusätzliche Berechnung von Stunden.
Auszeichnungen für langjähriges Engagement
Bei den Wahlen wurde Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer in seinem Amt bestätigt. Ebenso seine Stellvertreter Bürgermeister Ernst Nickel (Geiselwind) und Gerhard Rost (Gräfenneuses) sowie die bisherigen Ausschussmitglieder.
Der frühere Iphöfer Bürgermeister Josef Mend, 31 Jahre FBG-Vorsitzender, wurde für seine Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Richard Veit, 47 Jahre Vorsitzender der Waldgenossenschaft Hellmitzheim und lange dritter Vorsitzender der FBG, ist nun Ehrenmitglied.
