
Auch die Stadt Marktsteft hat massive Probleme mit Erholungssuchenden entlang des Mainufers in diesem Corona-Sommer. Das wurde in der Stadtratssitzung am Dienstagabend deutlich. Schnelle Hilfe wollen vor allem die Anwohner in Mainnähe bekommen, schon für Mittwochabend war ein Ortstermin der Stadträte mit den Anwohnern angesetzt.
Der Sandstrand an der "Alten Fähr" in Marktsteft galt lange Zeit als Geheimtipp, doch gab es schon in den vergangenen Jahren immer wieder Beschwerden über eine Vermüllung des Umfelds. In diesem Jahr scheint die Lage aber zu eskalieren. Vergangenes Wochenende wurde die stellvertretende Bürgermeisterin Manuela Wagner an den ehemaligen Sportplatz gerufen, da Anwohner das Gelände im Umfeld mit Trassierband abgesperrt hatten – was rechtlich nicht zulässig ist, aber die Stimmungslage im Ort zeigt.
Konzept soll erarbeitet werden
Von Komplettsperrung des Geländes für einen Tag bis hin zum Aufstellen von mehr Abfallbehältern und des städtischen Toilettenwagens reichten die Vorschläge für eine schnelle Lösung. Für das kommende Jahr soll ein Konzept erarbeitet werden, die Besucherströme zu kanalisieren. Denn, so Bürgermeister Thomas Reichert: "Es ist unsere Stadt, aber nicht unser Main."
Wie kann ein Fernwärmenetz für das zu überplanende Gebiet der ehemaligen Gärtnerei Vogel aussehen und wirtschaftlich betrieben werden? Darüber referierte Christian Schwarz von "eco:net" im Stadtrat. Wie berichtet, ist in Kooperation der Stadt mit Jürgen Haag die Nutzung des knapp vier Hektar großen Geländes geplant. Entstehen sollen dort etwa der neue Bauhof der Stadt, Gewerbe, Wohnen und ein Seniorenheim.
Firmen zeigen Interesse
Um ein Nahwärmenetz rentabel zu machen, sollten nicht nur die im neuen Gebiet geplanten Anwesen angeschlossen werden. So haben bereits einige Firmen im Umfeld Interesse angemeldet und auch die Stadt steht mit Schule, Kindergarten und Mehrzweckhalle auf der Liste der Interessenten. Denn hier müsste in Kürze die Heizanlage erneuert werden.
Betrieben werden kann die Anlage vor allem mit Hackschnitzel, für die Mittel- und Spitzenlasten könnte ein Gas-Blockheizkraftwerk sorgen. Betreiber soll das Wärmenetz Marktsteft GmbH (Jürgen Haag) werden. Wichtig für "eco:net" ist nun zum einen die Änderung des Flächennutzungsplans, um den Bau nahe der Staatsstraße rechtlich zu ermöglichen. Zum anderen die verbindliche Zusage der Stadt, mit Schule, Kindergarten und Mehrzweckhalle anschließen zu wollen. Die Entscheidung hierzu soll in der Septembersitzung des Rats fallen.
Seit März verzichtet die Stadt darauf, die Alte Schule in Michelfeld und den Bürgerkeller in der ehemaligen Präparantenschule für private Feiern zu vermieten. Angesichts der aktuellen Coronalage wird dies, trotz einiger Anfragen, bis Ende September verlängert.
Anmerkung der Redaktion: Eine frühere Version des Artikels enthielt einen falschen Namen. Dieser wurde zwischenzeitlich korrigiert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.