
Im Corona-Jahr 2021 musste vieles heruntergefahren werden – das galt aber nicht für die Einsatzzahlen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Landkreis Kitzingen. In der PSNV arbeiten unter anderem die Notfallseelsorge der Kirchen und die Krisenintervention der Rettungsorganisationen zusammen. Gemeinsam werden die Mitarbeitenden aus- und fortgebildet, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisation. Auch die PSNV musste sich auf die veränderten Bedingungen unter Corona einstellen. Ein Einsatz kann nur noch mit FFP2-Maske erfolgen und der Impfstatus der Mitarbeitenden muss geklärt sein.
Zu 76 Einsätzen wurden die Mitarbeitenden der PSNV im Jahr 2021 gerufen. Die meisten Einsätze spielen sich in den Wohnungen der Betroffenen ab, zum Beispiel nach einer erfolglosen Wiederbelebung durch den Rettungsdienst oder nach dem Überbringen einer Todesnachricht durch die Polizei.
Ungewöhnlich war im Jahr 2021 die Begleitung von Einsatzkräften im Zusammenhang mit dem Hochwasser im Ahrtal und nach dem Amoklauf in Würzburg.
Die Betreuung von Betroffenen und Hinterbliebenen ist eine grundsätzlich andere Arbeit als die Begleitung und Unterstützung von Einsatzkräften der Rettungsorganisationen. Für beide Tätigkeiten gibt es verschiedene Ausbildungen. Viele der Mitarbeitenden der PSNV im Landkreis Kitzingen haben eine spezielle Ausbildung für die Begleitung und Unterstützung von Einsatzkräften, so die Mitteilung.
Deshalb fuhren Mitarbeitende der PSNV Kitzingen für zwei mehrtägige Einsätze ins Katastrophengebiet, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Darüberhinaus wurde jedes Kontingent des Roten Kreuzes und der Feuerwehr bei der Rückkehr empfangen und bei der Verarbeitung des Einsatzes unterstützt.
Auch im Zusammenhang mit dem Amoklauf in Würzburg wurde das PSNV-Team aus Kitzingen für die Begleitung der Einsatzkräfte nach Würzburg alarmiert.
Trotz der vielen und zum Teil auch belastenden Arbeit melden sich immer wieder neue Interessenten für die Mitarbeit in der PSNV. Alleine im Jahr 2021 konnten vier neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebildet werden. In einem mehrjährigen Prozess werden sich jetzt an die Arbeit herangeführt und in das Team integriert. Die Aus- und Fortbildung wurde zum Teil online, zum Teil auch als Präsenzveranstaltungen durchgeführt.