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Kitzingen
Arbeitslosenfrühstück endet nach 17 Jahren
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 04.12.2023 02:40 Uhr

Die Initiative Arbeitslosenfrühstück, besser bekannt als "das ALF", wird nach einer letzten Einladung am 6. Dezember um 9 Uhr im Paul-Eber-Haus Geschichte. Nach rund 17 Jahren hat sich die Initiativgruppe ehrenamtlicher und/oder sozial engagierter Mitarbeiter dazu durchgerungen, das Angebot zum Jahreswechsel zu beenden.

Seinen Auftakt hatte das ALF 2006 genommen, als Gottfried und Susanne Weber die Initiative ergriffen und sich durch monatliche Kaffeetreffen konkret um die Belange Arbeitsloser zu kümmern. Im Laufe der Zeit kamen sozial Benachteiligte dazu. Man fieberte auf den nächsten Treff.

Die große Nachfrage, die zeitweise zu Platzproblemen führte, unterstrich, wie gelungen die von Gottfried Weber ausgesuchten Fachthemen den Kern trafen. Experten aus allen Arbeitnehmerbelangen zwischen Arbeits- und Sozialrecht kamen immer gerne und lobten die Tagespläne, die mit einer gemeinsamem Frühstücksstunde begann und in einer Fachstunde endete. Der Kostenbeitrag von einem Euro war von jedem zu stemmen.

Etwa 2008 kam Astrid Glos erstmals zur Frühstücksstunde und übernahm um 2010 die Verantwortung von Gottfried Weber, der aus gesundheitlichen Gründen zunehmend passen musste. Seither wurde das ALF alle zwei Monate abgehalten, neue Themenkreise wie Gesundheit und Ernährung kamen hinzu. Geschuldet den abnehmenden Arbeitslosenzahlen, gerieten frühere Schwerpunkte immer weiter in den Hintergrund.

Nicht nur deshalb änderte sich das Besucherinteresse. Als dann Corona zu einer mehrmonatigen Aussetzung führte, hat sich das ALF trotz aller Bemühungen nicht erholt. Die Möglichkeit der ungezwungenen Begegnung beim Frühstück, mit anderen ins Gespräch kommen, Debatte zu nahezu jedem Themenkreis – es blieb bei der geringen Nachfrage.

Für Astrid Glos und ihr etwa zwölfköpfiges Team ein Dilemma. Als kaum mehr als zehn Besuchende gezählt wurden, das Team aber umfangreiche Vorbereitungen zu treffen hatte, war auch die Finanzierung über Spenden nicht mehr gewährleistet, zumal Lebensmittel übrig blieben und weitergegeben werden mussten.

Daher endet das ALF zum Bedauern aller Beteiligten so wie es einst begonnen hat: mit ansprechend gestalteten Tischen, einer reichhaltigen Theke zur Selbstbedienung und mit dem gemeinsamen Frühstück, mit Unterhaltung und Gesprächen in kleinem Kreis.

 
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