
Der Arbeitsgerichtsprozess zwischen der Stadt Kitzingen und der ehemaligen Leiterin des Städtischen Museums Stephanie Falkenstein nimmt kein Ende. Nach der Schließung des Städtischen Museums hatte die Stadt ihrer Museumsdirektorin gleich zwei Mal gekündigt, worauf diese vor das Arbeitsgericht in Würzburg zog. Falkenstein will bei der Stadt weiterbeschäftigt werden; die Stadt möchte sie hingegen finanziell abfinden.
Die Verhandlung über die zweite Kündigung am Dienstagmorgen wurde allerdings auf Anfang März 2021 vertagt, auch weil Rechtsanwältin Dörthe Leopold als Vertreterin der Stadt eine Fristverlängerung beantragt hatte. Wichtige Schriftsätze seien bei ihr erst kurzfristig eingegangen. Auch weil Richter Michael Deyringer sich von der Beantwortung dieses Schriftsatzes wichtige Informationen erhofft, entschied er sich, den Prozess zu vertagen, jedoch nicht ohne zuvor eine kurze Verhandlung zu führen.
Dabei ging es vor allem darum, ob bei der Stadt die Möglichkeit besteht, Falkenstein in einer anderen Funktion zu beschäftigen. Susanne Schmöger, die Rechtsdirektorin der Stadt, erklärte, dass der Leiter des Stadtarchivs erst 2025 in Rente gehe und dass zwei weitere von Seiten der Anklage genannte Stellen nicht zu Falkensteins Berufsausbildung passen würden.
Weiteres Verfahren geht vors Landesarbeitsgericht
Außerdem wurde in der Verhandlung bekannt, dass die Stadt der bisherigen Museumsdirektorin inzwischen ein Arbeitszeugnis nach ihren Vorstellungen ausgestellt hat, welches sie nun für aktuell laufende Bewerbungsverfahren verwendet. Sollte eine dieser Bewerbungen erfolgreich sein, könnte es auch schon vor März zu einer Einigung kommen. Die Stadt hatte Falkenstein bereits beim Gütetermin im September eine Abfindung geboten. Dieser Kompromiss kam aber nicht zustande.
Nötig wurde dieser Prozess, weil sich der Stadtrat mehrheitlich entschieden hatte, das Städtische Museum in Kitzingen zu schließen, woraufhin die Stadt der Museumsdirektorin kündigte. Eine erste Kündigung hatte die Stadt bereits nach der vorübergehenden Schließung ausgesprochen. Diese erklärte das Arbeitsgericht bereits für ungültig und verpflichtete die Stadt, Falkenstein weiterzubeschäftigen. Weil die Stadt hiermit nicht einverstanden war, würde dieses Verfahren, sollte es vorher keine Einigung geben, im Sommer 2021 vor dem Landesarbeitsgericht in Nürnberg landen.
Stimmt. Ist auch mehr ein marginaler Kommentar. Aber im Artikel heißte es : "Susanne Schmöger, die Rechtsdirektorin der Stadt, erklärte, dass der Leiter des Stadtarchivs erst 2025 in Rente gehe ..." Wenn der Leiter des Archivs aber eine LeiterIn ist, sollte man(n) das wohl auch richtig formulieren, wir sind schließlich im 21. Jh und nicht mehr im 19. Jh.
Was aber dennoch erstaunt: sind denn die Qualifikationen für beide Funktionen gegeben? Oder geht es eher um ein Pöstchenkarussell bis zum bequemen Ruhestand?