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BIEBELRIED
Anwohner zeigen nur spärliches Interesse an der Bürgerversammlung
Gerhard Kupfer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:19 Uhr

Enttäuscht reagierte Biebelrieds Bürgermeister Roland Hoh auf den eher spärlichen Besuch der Bürgerversammlung. Gerade mal 35 Bürger – und davon noch etliche Gemeinderäte – aus Biebelried und seinen Ortsteilen waren gekommen. Dabei hatte er genau aus diesem Grund den Versuch gewagt, statt je eine Versammlung in den jeweiligen Ortsteilen nur eine für alle anzubieten.

„Die Leute aus allen Ortsteilen sollten sich zusammensetzen und miteinander reden“, lautete die Wunschvorstellung von Bürgermeister Roland Hoh. Als er sein Ansinnen in einer Gemeinderatssitzung erläuterte, hatte er gehofft, dass die Anliegen der jeweiligen Bürger aus Biebelried, Kaltensondheim und Westheim auch von den anderen Ortsteilbewohnern gehört würden. Viele Dinge könnten nur gemeinsam angegangen werden, betonte Hoh, deshalb sei das „Miteinander an einem Tisch“ wichtig. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die geplante „SuedLink“-Trasse zu verhindern, weil hier wertvolles Ackerland auf Gemeindegebiet betroffen sei und der Boden auf 40 Grad aufgeheizt werde, erklärte Hoh.

Spiegel abgelehnt

Bedingt durch den Turnus in der Verwaltungsgemeinschaft sei Biebelried mit dem Termin für die Bürgerversammlung heuer früher an der Reihe gewesen. „Vielleicht war der Termin unglücklich“, meinte Hoh. Aus den Reihen der Bürger wurden die Monate Dezember und Januar genannt. Eher scherzhaft sei wohl der Vorschlag gemeint gewesen, eine Brotzeit anzubieten, meinte Hoh. Die Bürgerversammlung fand dieses Mal im Rathaus von Biebelried statt, weswegen auch ein Busservice für die Gemeinden Kaltensondheim und Westheim angeboten worden ist. Gebrauch davon ist laut Hoh aber nicht gemacht worden.

Geprägt von Sachlichkeit verlief die zweistündige Versammlung. Eines der Themen war dabei der schon in der letztjährigen Bürgerversammlung gewünschte Verkehrsspiegel an der Kreuzung Schulweg/Kitzinger Straße. Selbst auf Privatgrund dürfe ein solcher nicht montiert werden, berichtete Bürgermeister Hoh vom Nein des Landratsamtes. Von einer Unterschriftenaktion oder von „einfach ausprobieren“ war in der Versammlung die Rede. Und unter dem Spiegel sollte dann ein Schild „Abbau verboten“ angebracht werden, damit das Landratsamt die Finger davon lasse, scherzte ein Bürger.

Kein Solarpark

Thema war auch die Dorferneuerung, die mit der Würzburger Straße in Biebelried weitergehen soll. Allerdings sind laut Hoh 60 Prozent der Anlieger dagegen. Jetzt soll es mit dem Amt für ländliche Entwicklung noch ein Gespräch mit den Anwohnern geben, bei dem auch die Kosten genannt werden sollen, die für jedes Grundstück anfallen. „Gegen die Mehrheit der Bürger wird nichts gemacht“, versicherte Hoh. Wenn mit der Würzburger Straße nichts passiere, dann sei die Hauptstraße wieder aktuell, weil man dort interessiert und hier schon von einer „Zweiklassengesellschaft“ gesprochen worden sei.

Die Dauer der Haltbarkeit der Kaltensondheimer Kanäle, das Lkw-Parken an der Zufahrtsstraße zur Tankstelle, die Verkehrssicherheit an verschiedenen Straßen in der Gemeinde sowie der Straßen- und Wegezustand waren weitere Anliegen der Bürger.

Hoh hatte zuvor umfassend abgeschlossene, aktuelle und geplante Projekte vorgestellt. Er informierte, dass für die fünf Bauplätze am Mainstockheimer Weg in Biebelried ein Grünordnungsplan notwendig und der Grunderwerb beim möglichen Baugebiet Zentlänge in Kaltensondheim schwierig sei. Die Gemeinde würde deswegen über eine Alternative bei der Schule nachdenken. Des weiteren erklärte Hoh, dass vier bis fünf Bauplätze in Westheim entstehen könnten, am Kaltensondheimer Landturm vorerst weiter Ziegen weiden werden und wegen des Biotops eine andere Nutzung stark eingeschränkt sei. Zudem werde der Solarpark Urzenwiese wegen Bodendenkmälern nicht gebaut.

Lob zollte Hoh der Feuerwehr Westheim für den neuen Anbau. Auch stellte Hoh kurz den möglichen Mehrgenerationenplatz vor und ging auf die Begasungsaktion gegen den Holzwurm in der Kaltensondheimer Kirche ein. Während die Gemeinde im nächsten Jahr die Barrierefreiheit des Kaltensondheimer Feuerwehrhauses angehen will, müsse die Renaturierung des ehemaligen Klärteiches im gleichen Ortsteil wegen der hohen Kosten von 75 000 Euro noch warten.

 
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