Antonia Kraiss ist die neue Weinprinzessin der Winzergemeinde Nordheim am Main. Am Samstag übernahm die 20-jährige Studentin, deren Wurzeln in einem einheimischen Weinbaubetrieb liegen, die Weinkrone von ihrer Vorgängerin Chiara Krüger. Etwa 150 Gäste verabschiedeten bei der Krönungsfeier in der Turnhalle die scheidende Weinhoheit mit stehendem Applaus und bereiteten ihrer Nachfolgerin einen herzlichen Empfang.
"Unsere Nordheimer Landschaft ist mit ihrer ökologischen Vielfalt einzigartig", machte die neue Weinhoheit klar, dass sie sich in ihrem Heimatort pudelwohl fühlt. Schon kurz nach ihrer Geburt sei sie als Säugling bei der Anlage eines neuen Weinbergs live dabei gewesen, erinnerte sie an Erzählungen ihrer Oma. Die Festgäste erfuhren, dass Antonia Kraiss leidenschaftlich gerne Klarinette spielt, auch in der örtlichen Musikkapelle. Mit dem Fahrrad oder beim Stand-Up-Paddling ist sie in der Natur unterwegs, wenn es die Zeit in ihrem Lehramtsstudium mit Germanistik und Geografie zulässt. Auch im Pfarrgemeinderat ist sie aktiv. Ihr Dank für die Vorbereitung und die Gestaltung der Feier galt dem örtlichen Weinbauverein mit seinem Vorsitzenden Thomas Borst, den vielen Helferinnen und Helfern und den sponsernden Weingütern. "Der Wein ist die edelste Verkörperung der Naturgeister", zitierte sie Friedrich Hebbel und kredenzte die "Königin der Weißweine", einen 2019er Riesling, als ihren Krönungswein.
Während der Corona-Zeit war viel Improvisation gefragt
Begonnen hatte die Weinprobe mit Chiara Krügers Lieblingsrebsorte, einer Scheurebe. "Ich bin selbstbewusster geworden, es war eine wunderschöne Zeit", erinnerte sie an 1121 Tage seit ihrer Krönung zur Nordheimer Weinprinzessin vor drei Jahren. Wegen der Corona-Pandemie musste sie während der ersten beiden Jahre mit ihren Wegbegleitern reichlich improvisieren. Unvergesslichen Momenten, unter anderem mit Ministerpräsident Markus Söder, ließ sie Tränen und eine unterhaltsame Bilderschau folgen. "Jetzt habe ich mehr Zeit für den Friseurladen meiner Mama", blickte die Friseurin nach vorne.
Dass die Nordheimer Weinprinzessinnen immer wieder Geschichte schreiben, betonte Moderatorin Christina Bielek. Ihr Eingangsversprechen "abenteuerlich und emotional" zog sich durch die Feier wie ein roter Faden. Eine Delegation des fränkischen Weinadels "knuddelte" Chiara und Antonia. Landrätin Tamara Bischof meinte: "In Nordheim geht einem das Herz auf." Weitere Grußworte sprachen Bürgermeisterin Sibylle Säger, Hermann Schmitt vom Fränkischen Weinbauverband, die Sprecherin des Touristikrats Eva Dinkel und Divino-Vorstand Günter Höhn.
Vor Beginn der Feierstunde waren die Weinhoheiten im Festzug von der Musikkapelle Nordheim von zuhause abgeholt worden.