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OBERVOLKACH
Angriff auf die Lachmuskeln
Stürmisch gefeiert: SpongeBob&Co. – die Purzelgarde aus Obervolkach mit ihrer fetzigen Schau.
Foto: Renate Reichl | Stürmisch gefeiert: SpongeBob&Co. – die Purzelgarde aus Obervolkach mit ihrer fetzigen Schau.
Von unserer Mitarbeiterin Renate Reichl
 |  aktualisiert: 22.01.2013 12:03 Uhr

Ein Öibervolgier Glanzlicht war auch die zweite Auflage der traditionellen Faschingssitzung der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO): Ausgelassen sangen und schunkelten die Faschingsfreunde zu schwungvollen Rhythmen und ließen es ordentlich krachen. Und, keine Frage: „Öibervolgi gibt's nur einmal auf der Welt“!

Einmal mehr gefielen den Zuschauern dekorative Tanzwirbel, geschliffene Reime, Politsatire. Die Bütt-Gladiatoren sprachen mit ihren Beiträgen manchem Narr so richtig aus dem Herzen. Dabei wirbelte es nur so von Kalauern, verbalen Attacken und humoristischen Knüllern.

Das Zepter zur närrischen Inszenierung schwang Sitzungspräsident Torsten Müller, der gemeinsam mit seinen Elfern und den Gästen aus Frankenwinheim zur guten Laune beitrug. „Vergesst Kummer und Sorgen“, riet er seinem Publikum und prophezeite ein fünfstündiges Superprogramm. „Egal ob Groß ob Klein, jeder wird ein Highlight sein“. Kein Wunder, dass der Funke schnell übersprang und das Publikum immer wieder begeistert applaudierte. Den ersten bekam Pfarrer Gaston Bindele, der schmunzelnd im perfekten Ballerina-Schritt daherkam, „was dieser Mann nicht alles kann“.

Doch dann ging es in der bunt geschmückten Narhalla Schlag auf Schlag: Der neueste Faschingshit der Öbervolgier Narrengilde überzeugte. Vor allem die Akteure der Dorfgemeinschaft verwandelten das Pfarrheim in ein turbulentes Faschingsparadies. Bestechend auch die Glossen und Wortspielereien, mit denen lokale Geschichten und ebenso das Weltgeschehen auf die Schippe genommen wurden.

Die putzigen Minis

Spitzzüngig zeigten sich aber auch die illustren Gäste, die gemeinsam mit dem „Till“ (Hans-Jürgen Esser) Politgrößen durch den Kakao zogen. Für Furore sorgten unter anderem Wulffs Ehrensold, die Moral der Konzerne sowie „Partymaus“ Wowereit und das Flughafen-Desaster.

Leichtes Spiel hatten die hauseigenen Garden, die mit der Elferratsgarde und den niedlichen „SpongeBob-Schwammköpfen“ Akzente setzten. Die putzigen Minis rasten in 80 Tagen um die Welt, während die „Showgirls“ sich in Nixenart graziös über den Meeresgrund bewegten. Neben den kessen Teenies, die für ihre Choreographie anerkennende Pfiffe ernteten, wurden auch die Minorettes und Majorettes mit zünftigen Raketen bedacht. Nicht zu vergessen das Tanzduo Franziska Kirchner und Sarah Krapp, das akrobatische Spitzenleistungen präsentierte.

Trümpfe aus dem Ärmel zog auch Naturtalent Christian Baur, der „grunz, grunz, wau, wau“ mit dem „inneren Schweinehund“ kämpfte und deftige Hausmannskost servierte. In guter Gesellschaft mit „Professore“ Michael Bechold, der für jede Situation neben dem passenden Rezept auch seinen unverwechselbaren Lacher parat hatte, befand sich auch „Blähboy“ Wolfgang Voit, der mit seinen Playboy-mäßigen Eroberungen prahlte. Auch „Weinbäuerle“ Günther Stock ließ mit frechen Sprüchen die Puppen tanzen und berichtete von seinem häuslichen Sexleben im Wasserbett.

Die Lacher auf seiner Seite hatte Rentner Heinzi alias Thomas Kleedörfer, ehe sich Allround-Talent Herbert Blattner als bauchfreier „Eunuche Hadschi Halef Omar Schlappi“ gekonnt in Szene setzte und seinen „Harem“ zum Toben brachte. Kein Blatt vor den Mund nahmen dann die „KVO-Lerchen“, die sich musikalisch und sensationslüstern mit Aktualitäten und Geschichten aus der „Metropole Obervolkach“ präsentierten. Beliebte Schlager und Oldies boten die Basis für ihre Verbalattacken auf Starsängerin Helena Gerstner, lärmgeschädigte Weinfestnachbarn und die tierische Feuerwehraktion der Öibervolgier Floriansjünger.

Kritische Stimmen gab es vor allem für die Volgier Ratsherrn, die mit Sicherheit bald zu einem Rollator-Rennen blasen würden. Wen wundert's, bei so vielen Seniorenheimen in der „Altenstadt“. Nach den trällernden Spatzen und ihrem deftigen Lokalkolorit zu VIP's&Co. setzte das KVO-Männerballett noch einen drauf und bekam als „Girl-Boygroup“ Riesenbeifall. Für die musikalische Umrahmung sorgte Wolfgang Schmitt.

 
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