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RÜDENHAUSEN
An die Weiße Rose erinnert
An die Weiße Rose erinnert       -  (hb)   70 Jahre ist es her, dass Sophie und Hans Scholl mit der Gruppe „Weiße Rose“ zum Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur aufriefen – und dafür hingerichtet wurden. Bei Gottesdiensten in Wiesentheid und Rüdenhausen wurde an die „Weiße Rose“ und ihren Einsatz für Freiheit, Frieden und Recht erinnert, heißt es im Pressetext. Die Konfirmanden Tobias Addicks, Justin Collins, Rachel Fromm,  Stefan Steinberger, Michael Schröter, Robert Schröter, Jonas Vogel, Amelie Wicher, Lucy Wipprich und Merlin Ziller stellten in Spielszenen den Kampf der „Weißen Rose“ nach. Entscheidender Antrieb ihres Widerstands war, wie Pfarrer Martin Fromm in seiner Einführung erklärte, ihre christliche Überzeugung. Musikalisch gestalteten Johannes Link an der Orgel, die – für diesen Anlass zusammengestellte – Gitarrengruppe, der Singverein Rüdenhausen und der Posaunenchor den Gottesdienst.
Foto: Martin Fromm | (hb) 70 Jahre ist es her, dass Sophie und Hans Scholl mit der Gruppe „Weiße Rose“ zum Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur aufriefen – und dafür hingerichtet wurden.
Dagmar Ungerer-Brams
 |  aktualisiert: 28.05.2019 10:20 Uhr
„Der Koffer ist aber noch schwer. Los, wir verteilen den Rest auch noch!“ So muss Hans Scholl gedacht haben, als er und seine Schwester Sophie am 18. Februar 1943 ein zweites Mal in die Münchner Universität gingen, um auch die letzten Flugblätter gegen Hitler aus ihrem Handkoffer zu verteilen.

Eigentlich hatten sie vorher schon viele Flugblätter in den Gängen ausgelegt; eigentlich hatten sie die Universität bereits verlassen; eigentlich waren sie schon wieder in Sicherheit – und dann die tragische Entscheidung: „Wir gehen noch mal zurück.“ Diese Entscheidung kostete sie und ihre Mitverschworenen in der „Weißen Rose“ das Leben.

Der Universitätselektriker Jakob Schmid beobachtete Hans und Sophie Scholl, er hielt sie fest und übergab sie der Polizei. So flog die „Weiße Rose“ auf. Der Kern der Widerstandsgruppe – außer den Geschwistern Scholl waren dies: Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Professor Kurt Huber - wurde zum Tode verurteilt und nacheinander im Jahr 1943 hingerichtet.

70 Jahre nach diesen Ereignissen wurde in den Gottesdiensten zum Volkstrauertag in Wiesentheid und Rüdenhausen an die „Weiße Rose“ und ihren Einsatz für Freiheit, Frieden und Recht erinnert. Die Konfirmanden stellten in Spielszenen den Kampf der „Weißen Rose“ gegen Hitlers „verbrecherischen Gewaltstaat“ (Zitat aus einem Flugblatt) nach.

Entscheidender Antrieb ihres Widerstands war, wie Pfarrer Martin Fromm in seiner Einführung erklärte, ihre christliche Überzeugung: „Der Unterschied gegenüber der schweigenden Mehrheit und den Mitläufern war nicht in ihrem Charakter, ihren Vorzügen oder Hobbys begründet, sondern in ihrem Glauben. Christus war die innere Mitte ihres Bundes und ihre Hingabe bis zum Tod war ein einziges großes Glaubensbekenntnis.“

Tobias Addicks, Justin Collins, Rachel Fromm, Stefan Steinberger, Michael Schröter, Robert Schröter, Jonas Vogel, Amelie Wicher, Lucy Wipprich und Merlin Ziller verkörperten ihre Rollen so eindrucksvoll, dass die vielen Kirchenbesucher gleichermaßen beeindruckt und erschüttert die Gottesdienste mitfeierten.

Die Erzählerinnen: Rachel Fromm, Luca Hanauer, Christina Hertwig und Laura Luka führten in hervorragender Weise in die Szenen ein und verbanden sie untereinander. Elisa Ihrig wirkte als „Mädchen für alles“ hinter den Kulissen.

Auch die musikalische Gestaltung des Rüdenhäuser Gottesdienstes durch Johannes Link an der Orgel, die – nur für den Anlass zusammengestellte – Gitarrengruppe, den Singverein Rüdenhausen und den Posaunenchor trug sehr zu den begeisterten Rückmeldungen der Kirchgänger bei.

Wohl jedem wurde in diesem Gottesdienst die bleibende Bedeutung der „Weißen Rose“ für die deutsche Geschichte bewusst, wie es im Presseschreiben heißt.
 
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