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Kitzingen
Am Rande bemerkt: Nach Monopoly-Manier durch den Landkreis lotsen
Wer sich nicht auskennt im Landkreis Kitzingen, kommt derzeit womöglich nie ans Ziel, befürchtet unsere Autorin. Was aber auch Vorteile haben kann.
Hier geht es nicht weiter: Ihr Ziel zu erreichen, ist für Autofahrer im Landkreis Kitzingen derzeit nicht einfach. 
Foto: Andreas Stöckinger (Symbolbild) | Hier geht es nicht weiter: Ihr Ziel zu erreichen, ist für Autofahrer im Landkreis Kitzingen derzeit nicht einfach. 
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:44 Uhr

Sie werden 50 und wissen nicht, was Sie in die Einladung schreiben sollen? Müssen Sie Tante Augusta einladen, obwohl die eine Nervensäge ist? Lieben Sie Spiele bei Familienfeiern? Oder, anderes Thema und doch nicht: Wollen Sie mit der größten Kilometerzahl, die je auf einem Auto gefahren wurden, ins Guinessbuch der Rekorde? Wer eine dieser Fragen mit "ja" beantwortet, dürfte sich über die momentane Verkehrssituation im Landkreis Kitzingen freuen.

Wer derzeit mit Auto, Lkw und Bus hierzulande unterwegs ist, ist nicht gerade bester Laune. Sperrungen, wohin man fährt. Weil aber die Situation nun mal ist, wie sie ist, und immer nur Meckern auch nichts bringt, suchen wir heute mal die positiven Seiten der unkoordinierten Straßensperrlage im sonst so schönen Weinlandkreis.

Vorteil eins für die Einladungskarte: Um zu beschreiben, wie man zur Gaststätte kommt, in der die große 50er Sause steigen wird, braucht man ziemlich viel Platz. Die Wegbeschreibungen erinnern an Monopoly ("Gehen Sie nicht über Los"). In unserem Fall: Folgen Sie nicht der St 2272, nicht der B22 und nicht der KT12, nicht der B286, der KT24 und der KT49. Wer das Ganze mit Ortsnamen genauer beschreibt, hat ratzfatz eine DIN A4-Seite voll.

Vorteil zwei für Tante Augusta: Die hat keine Ahnung, wo welche KT/St/B verläuft. Wer ganz sicher gehen will, nennt die Umleitungsstrecken. Folgen Sie der U46, U59, U62, U2, U78, U79 (oder wie die alle heißen). Oft steht ja ein ganzes Sammelsurium an U-Schildern an den Straßen, das checkt kein Mensch. Tante Augusta wird also nie ankommen.

Vorteil drei: Die Anfahrt lässt sich in eine Schnitzeljagd umwandeln. Nur derjenige, der das blaue U46-Schild findet, erfährt, wo und wie es weitergeht. Vielleicht. Ansonsten wird die Feier billiger. Siehe Vorteil zwei.

Vorteil 4: Weil zweimal in kurzer Zeit Umleitungen angekündigt und ausgeschildert waren, obwohl die Straßen dann doch noch nicht gesperrt waren, rotiert der Kilometerzähler völlig unnötig. Mal kurz über Buchbrunn und Mainstockheim nach Kitzingen statt schnell geradeaus die B8 runter. Mal (eher lang) von Großlangheim Richtung Rödelsee, Fröhstockheim, Hoheim, Kitzingen über den Bäckerkreisel und die innerörtliche Panzerstraße Richtung Schwarzach, um im Vorbeifahren zu sehen: Ach was, die Straße wäre ja noch offen gewesen?

Wenn die Umleitungen irgendwann mal vorüber sein sollten, hat sich der Kilometerzähler wahrscheinlich selbst überholt. Und wenn nicht, ist zumindest die verkehrstechnische Nicht-Absprache-und-Pannenserie rekordverdächtig. Gab es das schon mal irgendwo? Kaum vorstellbar. Wir ziehen trotzdem nicht den Hut.

 
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