
Ein kleines Haus am See. Nicht wenige wünschen sich so eine Immobilie. Auch in Rödelsee gibt es das. Claus Wirsing und seine Schwester Birgit Wirsing haben so ein Häuschen. Das bewohnen sie aber nicht selbst, sondern haben es nach aufwändiger Renovierung vermietet.
Um das wahre Alter des kleinen Häuschens am See herauszubekommen, sind einige Blicke ins Gemeindearchiv notwendig. Denn dazu muss man in der Geschichte des Dorfes weit zurückgehen, als Rödelsees Ortsmitte, wie das heutige Areal mit See, Rathaus, den beiden Kirchen, Löwenhof und Elfleinshäusla gerne bezeichnet wird, noch anders ausgesehen hat.
Das Häuschen ist mindestens 200 Jahre alt
Sicher ist nur eine Jahreszahl: Auf dem Ortsplan von Rödelsee aus dem Jahre 1828 ist das Häuschen mit der Hausnummer 17, heute Fröhstockheimer Weg 2, bereits verzeichnet. Daneben lag ein Haus mit der Nummer 18, das beim Ausbau der Staatsstraße 2420 um das Jahr 1972 abgebrochen wurde. Beide Gebäude waren dicht an den See gebaut, der damals noch wesentlich größer war und eine Insel umspülte. Der See reichte fast bis an die katholische Kirche und den jetzigen Wohnhaus von Claus Wirsing. Fest steht damit, dass das Haus vor 1828 gebaut wurde und im Laufe der Zeit einige bauliche Veränderungen durchmachte, wie Ansichtskarten aus der Sammlung des Alt-Bürgermeisters Friedrich Amberger belegen.

Seit 2006 ist das kleine Haus im Besitz der Wirsings, die es von der Familie Schramm erwarben. "Das hat sich angeboten, weil unser Grundstück angrenzt", erzählt Claus Wirsing. Einige Jahre blieb es leer. Als die Gemeinde angekündigt hatte, die Ortsmitte aufzuhübschen, stand der Entschluss fest: "Da machen wir auch etwas", sagt Wirsing.
Zumal es über das Kommunale Förderprogramm finanzielle Unterstützung gab. Was allerdings unter anderem Sprossenfenster aus Holz bedingte. "Auch etwas" bedeutete die Sanierung von Dach, Fenstern, Dämmung, Heizung, Flur, Bad, Wohnküche, kleinem Büro und Schlafzimmer. Es war ziemlich viel, was die Wirsings in Eigenleistung machten, unterstützt von Fachhandwerkbetrieben. "Man braucht zu so etwas viel Zeit", meint Birgit Wirsing rückblickend.
Von Sandstein bis Muschelkalk ist alles verbaut

Früher waren in dem kleinen Gebäude Wohnhaus und Stall. Wo Letzterer war, ist heute die Haustüre. "Der Umbau war eine Herausforderung", erinnert sich Claus Wirsing, aber meint das nicht negativ. Er hat gelernt, mit den Gegebenheiten umzugehen. "In Bruchsteine kann man nicht einfach reinbohren", führt er als Beispiel an. Es musste sehr sorgfältig überlegt werden, welcher Dübel der geeignete ist. Die Vielfalt an teils unbearbeiteten Natursteinen reichte vom Sandstein bis zum Muschelkalk. Beim Bau des Hauses sei vermutlich alles benutzt worden, was man gefunden habe, vermutet Wirsing. "Sicherlich war der erste Besitzer stolz, etwas Eigenes zu haben."
Ein rechter Winkel kommt nicht vor
Und noch etwas haben die Wirsings festgestellt: "Ein rechter Winkel ist in dem Haus ein Fremdwort." Da das Haus nicht groß ist, wollte der Innenausbau gut überlegt sein. In dem Haus gebe es keine Lücke, die nicht genutzt werde. "Das ist das Faszinierende an dem Haus", bekennt Birgit Wirsing. Oben und unten gebe es zum Beispiel platzsparende Schiebetüren. Auch schon die Vorbesitzer hätten sich mit der Enge arrangiert.
"Ich würde es noch mal machen", sagt Claus Wirsing zum Umbau, der nach zweieinhalb Jahren 2016 abgeschlossen war. Offensichtlich hat er ein Faible für den Erhalt alter Gebäude. Schließlich wohnt er nebenan in einem Bauernhof, der auch weit über 100 Jahre alt ist.

sich so für eine Renovierung="Stabilisierung" von von Jahrhundertealten lockeren Mauerwerk so zum "Erhalt" entschieden haben; UND bezahlt haben.... !!, dann ist es allein deren Privatangelegenheit. Ein Musterbeispiel für ALLE Eigner derartiger Ge-
bäude in vielen fränkischen Örtchen ist das NICHT. * Man hätte es genausogut in der selben Form und Grösse *zeitgemäss* komplett Neu aufbauen können. So ein Ent-scheid täte in vielen fränkischen Orten sichtlich gut. Dann käme auch wieder mehr
*Leben in die Dörfer.