Ein halbes Jahr nach Beginn des Probelaufs ist es beschlossene Sache: Die Alte Mainbrücke in Kitzingen bleibt autofreie Zone. Das beschloss der Stadtrat – auf Antrag von UsW und CSU – am Donnerstagabend bei nur drei Gegenstimmen. Eine Unterschriftenliste gegen die (Verkehrs-)Schließung, die OB Siegfried Müller vor der Sitzung entgegennahm, war zwar kurz Thema in der Diskussion, blieb aber wirkungslos.
Als „gelungene Angelegenheit“ bezeichnete dagegen UsW-Fraktionschef Karl-Heinz Schmidt die Sperre der Brücke, die kurz vor der Kleinen Gartenschau zum Reservat für Fußgänger und Radler erklärt worden war. Mit großem Erfolg: Die Brücke ist bis heute belebt, gerade an Wochenenden.
Allerdings sehen vor allem Geschäftsleute eine Schattenseite. Die Initiatoren der Unterschriftensammlung, die 128 Bürger unterstützten, befürchten, dass mit der Sperre zwischen Etwashausen und der Innenstadt Teile der motorisierten Kundschaft ihren Geschäften fernbleiben. Diese Bedenken müsse die Stadt ernst nehmen, betonte Schmidt. Falls die Erfahrung zeige, dass die autofreie Zone auf der Brücke der falsche Weg gewesen sei, „können wir wieder zurückrudern“.
Autofrei und Veranstaltungsort
Damit das nicht passiert, muss nach Schmidts Meinung der Flussübergang nicht nur Fußgängerzone, sondern auch Veranstaltungsort sein. Eventuell könne die Stadt hier Märkte etablieren und Brückenfeste organisieren.
Gegner der Schließung für Fahrzeuge war Thomas Rank (CSU). Um die Verbindung zwischen Etwashausen und der Stadt nicht komplett zu kappen, dürfe die Brücke nur halbseitig gesperrt werden. Zumindest Richtung Stadt solle der Autoverkehr möglich sein. Dem widersprach OB Müller: Ein Nebeneinander von Autos, Fußgängern und Radlern berge zu viele Risiken. Müller erinnerte auch an die Dorferneuerung, die eine Verkehrsberuhigung für die Gärtnervorstadt Etwashausen zum Ziel gehabt habe.
Wenig Verständnis für die Widerstände gegen die autofreie Brücke zeigte Franz Böhm (Pro-KT). Mit drei offenen Brücken seien mehr als ausreichend, um die Stadtteile zu verbinden. Dass die Schließung der Brücke schon seit langem eigentlich beschlossene Sache und mit der Öffnung der Nordtangente verbunden war, daran erinnerte Kitzingens neuer Bauamtschef Oliver Graumann. Für ihn bedeutet der jetzige Zustand mehr „Aufenthaltsqualität“ auf der Mainbrücke.
Das Reservat für Fußgänger und Radler hat noch ein Problem: Wer Richtung Altstadt unterwegs ist, ignoriert in der Regel die etliche Meter entfernten Zebrastreifen und quert die Straße in der Geraden – was nicht ganz ungefährlich ist. Eine Lösung will die Stadt jetzt – nach einem CSU-Antrag – gemeinsam mit dem Verkehrsgutachter und der Polizei erarbeiten, erklärte OB Müller.
Wir haben schon 3 Brücken, da haben Herr Böhm und Herr Graumann völlig recht. Immer wenn ich gerade kann genieße ich es über diese Fußgängerbrücke zu schlendern und die "Besucherzahlen" geben den Verantwortlichen recht! Noch ein paar Monate und die Brücke ist wieder voller Touris und Radfahrer, die die Innenstadt mit neuem Leben Füllen.
Meiner Meinung nach hat erst jetzt Kitzingen einen richtigen Erholungswert bekommen! Weiter so, nur Mut zu Radwegen und Fußgänger-Schutz!
Ich habs mir überlegt, nun zieh ich doch nicht so schnell weg aus Kitzingen!
Daß es auch immer ein paar Ewiggestrige gibt, gehört dazu. Nur daß auch ein Stadtentwicklungsreferent Rank von der CSU dazu zählt ist schon sehr interessant. Vielleicht sollten wir ihn in Stadtverhinderungsreferent umtaufen oder noch besser: er sollte seinen Posten gleich zur Verfügung stellen. Denn er entwickelt nichts, sondern verbreitet Destruktion in Kitzingen. Mit seinen Gedanken ist er dabei offensichtlich mehr bei seinen eigenen Baumaschinen als den Bürgerinteressen. (Ausnahme 128 von 20.845 - Stand 31.12.2009 auf der Internetseite der Stadtverwaltung KT)).
Aber diese Destruktion bin ich vom Block der Mundwerker in der CSU gewöhnt.
ist viiieeellllll schneller in den grossen Einkaufsmärkten mit
viel Parkplatz. Wenn tatsächlich soviel Zustimmung zur Sperrung
da ist, dann darf sich, braucht sich Niemand beschweren, wenn
die Innenstadt vollkommen verödet. Was soll Mann/Frau dort ??
Das ist die Vorstufe der Verslamung ......
Nicht überall wo sich dies scheinbar Bürger-, Stadt-, Verkehrsfreundlich
anbot, ist eine Sperrung, die zeitaufwändige Umwege notwendig macht,
ein Erfolgsmodell. Fussgänger mit Rucksack auf Einkaufstour gibt es
kaum noch. Hat man auch daran gedacht ???
PS: Wenn die Leute etwas von einer Unterschriftenaktion gewußt hätten, hätten wahrscheinlich auch mehr unterschrieben.
Nun sollten die Verantwortlichen wenigstens einen getrennten Fuß- und Radweg daraus machen. Die wenigen Fußgänger, die unter der Woche auf der Brücke unterwegs sind, schaffen es nämlich regelmäßig, mir direkt vors Rad zu latschen, weil sie ohne zu glotzen plötzlich quer über die Brücke rennen müssen... Wenn tatsächlich mal mehr Fußgängerverkehr ist, ist an zügiges Vorwärtskommen per Fahrrad ohnehinn nicht zu denken (im Gegensatz zu Zeiten vor der Sperrung).
Momentan läuft das Miteinander auf der Brücke leider nicht sehr harmonisch.