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Volkach
Alltagshelden: "Es geht nur miteinander, nicht gegeneinander"
Einiges hat sich in der Praxis der Volkacher Ärztin Dr. Tanja Langer seit dem Frühjahr geändert. "Die gesamte Praxisorganisation hat sich verändert" so die Ärztin, und: "Spontanität ist jeden Tag gefragt."
Die Volkacher Ärztin Tanja Langer während der Sprechstunde in ihrer Praxis.
Foto: Hanns Strecker | Die Volkacher Ärztin Tanja Langer während der Sprechstunde in ihrer Praxis.
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:23 Uhr

Einiges hat sich in der Praxis der Volkacher Ärztin Dr. Tanja Langer seit dem Frühjahr geändert. Der Praxistresen hat eine großzügige Plastikabtrennung, Desinfektionsspender sind überall angebracht und Plakate weisen auf die bindenden Schutzregeln wie zum Beispiel die Maskenpflicht hin. "Die gesamte Praxisorganisation hat sich verändert" so die Ärztin, und: "Spontanität ist jeden Tag gefragt."

Aber alle hätten mittlerweile Coronaerfahrung: "Fast jeder Handgriff muss geplant werden. Vorher ging das gewohnheitsmäßig. Und: wir lächeln wegen der Maske nur mit der oberen Gesichtshälfte!"

Die Volkacher Ärztin Tanja Langer hat vieles in ihrem Praxisalltag ändern müssen.
Foto: Hanns Strecker | Die Volkacher Ärztin Tanja Langer hat vieles in ihrem Praxisalltag ändern müssen.

Es gehe darum, die Patientenströme sicher durchzubringen. Sie aufzuteilen in Risikogruppen, Infektionsverdächtige oder Patienten, die wegen einer allgemeinen Krankheit kommen. Es gebe nun  auch eine eigens eingerichtete Infektionssprechstunde. Natürlich erst am Ende des Praxistages. "Andere Patienten dürfen da nicht mehr in der Praxis sein." Dr. Langer und ihr Team achten strengstens auf Hygiene. Jeden Tag kommen neue Vorschriften, ständig gibt es Änderungen. "Das ist belastend!" Zwei Räume hat die Ärztin schon umwidmen müssen. Ein Sprechzimmer wird jetzt für die persönliche Schutzausrüstung und das Umkleiden des Teams benutzt und ein anderer Raum wurde zum Büro für die Chefin. "Die Bürokratie", stöhnt sie. "Ich brauche einfach einen Raum für mich alleine, wo ich in Ruhe arbeiten und im wahrsten Sinne Luft bekomme. Mein Rückzugsbereich!"

Jetzt hat sie neben den Funktionszimmern eben nur noch zwei Sprechzimmer, wo sie immer hin- und her "switcht". Aber durch die ausgefeilte Organisation ist das zu bewältigen. Froh ist sie über ihre Patienten, das diese so umsichtig mit dem Hygieneschutz umgehen. "Ich hatte noch keinen Patienten gehabt, wo ich an ein mögliches vor die Tür setzen hätte denken müssen." Dennoch: Es bleibt spannend. "Und den Mut haben wir noch nicht verloren", meint sie standhaft. Was sie ärgert, ist der große Egoismus mancher Leute. "Me First, damit werden wir die Krise nicht bewältigen können!", erklärt sie. "Es geht nur miteinander, und nicht gegeneinander. Anders haben wir keine Chance." 

 
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