Nicht nur rund um ihr Weihnachtshaus, auch drinnen ist bei Familie Fasel in Marktbreit bereits alles fürs Fest vorbereitet. Der Baum steht schon im Wohnzimmer, die Kugeln hängen, daneben ist die herrliche neapolitanische Krippe aufgebaut. Dazu stehen in den Regalen, auf dem Boden und nahezu überall in den Räumen jede Menge wunderschöne große und kleine Details, Figuren, Krippen, Gebasteltes.
Sobald die Dämmerung einsetzt, leuchtet es draußen im Hof und um das Haus herum. Das kleine Fest, das die Fasels sonst mit den Nachbarn zum Anschalten der Beleuchtung machen, musste zwar auch diesmal aus Vorsicht wegen Coronas ausfallen. Die Lichter und Figuren blinken dennoch. Zusätzlich werfen an einigen Stellen Laser Sternchen an die Wand.
Etwa drei Wochen war Klaus Fasel beschäftigt, bis die gesamte Dekoration aufgebaut war. "Zwei Wochen draußen, eine Woche drinnen. Als Rentner habe ich ja Zeit", schmunzelt er beim Blick auf sein Werk. Genau nach Plan geht er beim Aufbau vor, was für ihn nicht schwierig ist. Schließlich hat er alles fein säuberlich und systematisch im Keller so eingeräumt, dass er im November gleich weiß, in welcher Kiste die Lichterketten, die Figuren und alles andere zu finden sind.
Immer schon früh dran
Entsprechend rechtzeitig, immer mit Blick auf den ersten Advent, beginnen die Vorbereitungen bei Familie Fasel. Wenn die erste Kerze brennt, muss alles stehen. "Dann gehen bei uns die Lichter an und die Plätzchen sind auch schon fertig", sagt Silvia Engels-Fasel.
Ihr früher Start in die Weihnachtszeit hat einen einfachen Grund: Vor einigen Jahren, als ihre drei Kinder noch im Haus waren, fuhr die Familie alljährlich kurz vor dem Fest nach Italien zum Urlaub, um dort Weihnachten zu verbringen. Damit sie zuhause in Marktbreit auch Weihnachten erleben können, wurde dort eben etwas früher alles hergerichtet und dekoriert. "Für unsere Kinder war das normal. Wir haben am dritten Advent erst hier mit der Familie gefeiert; dann sind wir nach Italien. Dort hatten sie dann noch einmal Weihnachten", erinnert sich Silvia Engels-Fasel.
Die Weihnachtsbegeisterung von ihr war wohl der Auslöser, warum seit nunmehr 32 Jahren, seit beide verheiratet sind, alles auf dieses Fest ausgerichtet ist. Bei Freunden in England hat Silvia Engels-Fasel einst den herrlichen und aufwändigen Weihnachtsschmuck gesehen und bewundert. Als diese später nach USA zogen, gefiel ihr das bei ihren Besuchen so sehr, dass sie es auch bei sich in Deutschland einführen wollte.
Sammelleidenschaft für Weihnachtliches
Also ging es los. Manches, erzählt Silvia Engels-Fasel, habe sie bereits von ihrer Mutter übernommen; der weitaus größte Teil wurde in der Folge angeschafft. Mit der Zeit entwickelte das Ehepaar eine richtige Sammelleidenschaft. Auf Flohmärkten, im Urlaub, beim Besuch der Weihnachts-Messe in Frankfurt – immer wieder wurde die Ausstattung ergänzt. "Selbst zum Geburtstag im September kriegten wir von Freunden Weihnachtssachen geschenkt", sagt Silvia Engels-Fasel.
Dazu kam die eigene Kreativität, wie etwa bei einem Kinderbett aus Metall: Einst schliefen darin die eigenen Kinder; danach verschwand es auf dem Speicher. Nun wurde es zur Deko umfunktioniert. Bisweilen gingen den Fasels auch seltene oder etwas schräge Dinge, wie ein Weihnachts-Elch, ins Netz. Zuletzt war es ein etwa ein Meter hoher Nussknacker, der blinkt und zugleich "Jingle Bells" singt", wenn man ihn einschaltet.
Den Fasels geht es nicht so sehr darum, ihr Werk auszustellen oder möglichst viele Besucher anzulocken, wie sie sagen. "Uns gefällt es – das ist die Hauptsache", schildert Silvia Engels-Fasel ihre Motivation. Sie und ihr Mann mögen es, im eigenen Wohnzimmer zu sitzen und sich am Weihnachtsschmuck zu erfreuen.
Ab und zu laufen aber doch mal Kinder am Haus vorbei und staunen. "Die haben dann eine Mords-Freude", hat Silvia Engels-Fasel beobachtet. Für ihr vollkommenes Weihnachts-Gefühl fehlen ihr jetzt nur noch die Weihnachts-Postkarten von Freunden, die bald eintreffen dürften. Diese hängt sie dann im Treppenhaus auf. Alles muss schließlich seine weihnachtliche Ordnung haben.