Ein weißes Stück Ziegenfrischkäse mit einem roten Klecks Rosengelee verschwindet im Mund. Käse und Gelee entfalten ihren Geschmack. Dazu ein Schlückchen Schaumwein vom Gelben Muskateller. Genuss pur. Besucher konnten am Sonntag Abtswind mit allen Sinnen genießen.
Abtswind ist seit 2018 Genussort. Richtig gefeiert hat das die Steigerwaldgemeinde nicht. Vor allem Corona hatte dies bislang verhindert. "Jetzt hat es geklappt, den Genussort zu feiern", sagte Bürgermeister Jürgen Schulz bei der Eröffnung. An elf Genussstationen zeigte Abtswind, was alles im Ort, in dem es laut Schulz rund 600 Arbeitsplätze gibt, produziert wird. "Genießt mit allen Sinnen Abtswind", forderte der Bürgermeister die Gäste auf.
"Die Welt gehört dem, der sie genießt", sagte die Abtswinder Weinprinzessin Alicia Leikam. Da allein genießen meist wenig Spaß macht, hatte sie viele Weinhoheiten aus der näheren und weiteren Umgebung dabei. Mit ihnen begab sie sich auf Genusstour.
Käse und Wein
Entlang der Hauptstraße hatten Betriebe, Weingüter, Selbstvermarkter und Vereine zehn Genuss-Stationen aufgebaut, an denen es vor allem etwas zu kosten, aber auch zu sehen gab. Der neue Fremdenverkehrsvereinsvorsitzende Michael Krauß zeigte sich begeistert, dass es gelungen war, gemeinsam dieses Fest auf die Beine zu stellen. Am Abend zuvor hatte schon die Feuerwehr zum Brunnenfest auf den Marktplatz geladen, natürlich war sie auch am Sonntag dabei und hatte ein Weißwurstfrühstück vorbereitet.
Die erste Genussstation lag vor den Toren des Ortes in einem Weingut. Dort gab es käsige Gaumengenüsse und die passenden Weine dazu.
Der Ortskern hatte sich fein herausgeputzt. Nicht fehlen durften die Abtswinder Kräuterfirmen und die Ölmühle, haben sie doch einen sehr großen Anteil daran, dass Abtswind einer der 100 Genussorte Bayerns geworden ist.
Dazu zählt auch der Wein, den es gut verteilt im Ort ausgeschenkt wurde. Wein und Käse oder Wein und Schokolade, Weincocktails oder, wer es lieber kühlend und alkoholfrei wollte, einen Kräuter-Eistee oder Streuobstsäfte. Für Getränke war ebenso gesorgt wie für kleine Leckereien zur Stärkung. Kaffee und Kuchen sowie Eis und Honigwaffeln durften auch genossen werden.
Führung durch die Ölmühle
Neben dem Genuss für den Gaumen nutzten viele Einheimische und Gäste, ihr Wissen zu erweitern. Ob dies nun in Ramonas Kräuterhof über Bienen und Streuobst war, oder bei Pfarrerin Beate Krämer bei einer Kirchenführung, oder bei Altbürgermeister Klaus Lenz bei einer Führung durch die Grabengärten und Friedhof, oder bei einer Führung durch die Ölmühle: Die Angebote wurden von vielen genutzt. Ebenso Beachtung fand die Ausstellung alter und neuer Landmaschinen und Geräte für den Weinbau.
So gab es am Abend zufriedene Gesichter bei den Akteuren. Auch von den Gästen war sehr viel Positives zu hören. Angeregt wurde zum einen ein Shuttle-Service zur Station außerhalb des Ortes, zum anderen noch mehr Produkte mit Kräutern oder Ölen. Gut fanden etliche auch die Kombination mit dem Brunnenfest des Feuerwehr-Vereins und das Angebot von Führungen.