Was passiert, wenn eine jazzbegeisterte und ambitionierte Musiklehrerin in Zeiten von Corona kürzertreten muss? Sie produziert ihre eigene CD. So geschehen in Mainbernheim.
Magdalena Domagala, die neben ihrer Arbeit in den Musikschulen Wiesentheid und Marktbreit auch privat Schülern Klavierunterricht gibt, entwickelte ihre Leidenschaft für die Musik schon mit jungen Jahren. Mit acht lernte sie Klavier und erhielt an der Hochschule für Musik in Würzburg ihren Abschluss als Diplommusiklehrerin.
Die gebürtige Polin lernte ihre Liebe zum Jazz im Studium durch Jazzstudenten kennen. Seitdem wollte sie auch unbedingt Jazz lernen. "Die Improvisation gibt einem die Freiheit, das zu spielen, was man will", so die Mainbernheimerin.
Einfach drauflos spielen – so kommen die besten Ideen
"Man setzt sich einfach ans Klavier, ohne nachzudenken und spielt drauf los. So kommen meist die besten Ideen", erklärt sie, wenn man sie fragt, was sie inspiriert. "Aber oft fallen mir auch Melodien beim Autofahren, Saubermachen oder Spazierengehen ein. Erst entsteht die Melodie, dann der Text, was auch der schwierigere Part für mich ist."
Nach dem Studium hatte sie sich verstärkt der Jazzmusik gewidmet, da während des Studiums dafür die Zeit fehlte. "Irgendwann entstanden dann auch die Songs", erinnert sie sich. Und auch wenn sie sich anfangs nicht als Sängerin sah – mittlerweile vertraut sie auf sich und ihrer Stimme.
Daneben gibt es auch noch ihre Band "Sunny Side - Events", bei der sie seit zehn Jahren am Piano sitzt und Ansprechpartner für Veranstalter und Kunden ist. Während die Band sich auf die musikalische Unterrahmung von Events spezialisiert hat, wollte sie mit ihrer eigenen CD ihre eigenen Lieder verwirklichen. Die Songs im Jazz-Pop-Stil versprühen Harmonie und Leichtigkeit und erzählen vom Leben und Beziehungen.
Schon seit einigen Jahren feilt sie an eigenen Songs
2019 wurde die Idee eines eigenen Albums, das sie unter dem Künstlername "Madya" veröffentlicht, konkret."Ich feile schon seit einigen Jahren an eigenen Songs, aber erst die Kompositionen im letzten Jahr gaben den Ausschlag für das Projekt eigene CD", so die Musiklehrerin.
Durch das Studio im eigenen Haus waren die Vorarbeiten kein Problem und auch die befreundeten Berufsmusiker, mit denen sie schon seit ein paar Jahren spielt, waren bei ihrem Projekt sofort dabei. Dies sind: Frank Adelt (Piano, Keys), Heiko Heinz (Gitarre), Simon Ort (Bass), Maximilian Ludwig (Drums) und Viola Bommer (Backing Vocals).
Ihnen verdankt sie den speziellen Eigencharakter ihrer Lieder. "Sie gaben dem Ganzen neue Impulse, so dass sich die Gestalt des Songs verändern und entwickeln konnte. Das war unglaublich inspirierend", erinnert sich die Künstlerin.
Eingespielt wurde die CD bei Martin Hopfengart (Westend-Music, Buchbrunn). Er mag ihre persönlichen und ausdrucksstarken Texte. "Man hört einfach, dass sie selbst auch Klavier spielt und ein gutes Gefühl für Musik hat."
Ins Studio ging es noch vor der Pandemie, Feinabstimmung dann per Mail
"Zum Glück konnten wir noch vor der Corona-Pandemie im Studio aufnehmen", sagt Domagala. "Die letzten Arbeiten wie die Gestaltung des Covers oder Feinabstimmungen der Songs wurden zu Hause bzw. durch Mailkommunikation erledigt. Durch das Wegfallen der Auftritte mit "Sunny Side - Events" und den verkürzten Musikunterricht verschaffte ihr Corona die Zeit, die sie für ihr Debut-Album brauchte. So konnte sie der Pandemie was Gutes abgewinnen - und ihren Traum verwirklichen.
Unterstützung fand Magdalena Domagala bei ihren Vorhaben vor allem bei ihrer Familie, ihrem Glauben und ihrem Partner. "Er musste sich ganz viel von mir anhören", sagt sie und lacht.
Jetzt, nachdem sie das Album in Händen hält, brennt sie auch darauf, es live zu präsentieren. "Momentan ist es schwer, Auftritte zu organisieren, aber ich bin schon an der Planung für 2021 dran. Und wenn Corona es möglich macht, könnte auch ein Release-Konzert im Herbst/Winter 2020 stattfinden."
Das Album heißt "Follow my beat" und kann als CD oder als Download unter www.madya.de erworben werden.