Albrecht Fürst zu Castell-Castell ist tot. Der 90-Jährige starb nach Angaben der Gemeinde in der Nacht zum Montag. Das Oberhaupt einer der ältesten Adelsfamilien Deutschlands wurde als zweites von sechs Kindern im elterlichen Schloss geboren. Nach dem Tod seines Vaters und des älteren Bruders im Zweiten Weltkrieg übernahm der 20-Jährige die Leitung der Familienbetriebe: Das größte private Weingut Frankens mit Land- und Forstwirtschaft. Als Mitinhaber führte er die Fürstlich Castell'sche Bank.
Mehr als 50 Jahre wirkte Castell als Unternehmer in seinen Betrieben, in überregionalen Vereinigungen, in der Politik, in Jagd- und Reitsportverbänden, ehe er die Geschäfte Mitte der 1990er Jahre an seinen Sohn Ferdinand in der 26. Generation übergab. Aus der Ehe mit Marie-Louise Prinzessin zu Waldeck und Pyrmont gingen acht Kinder hervor, von denen zwei bereits verstorben sind.
1991 erhielt der Fürst das Bundesverdienstkreuz am Bande. Außerdem wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet und wurde zum Ehrenbürger seiner Gemeinde ernannt. Er war Mitglied der evangelischen Landessynode.