In ihrer Antrittsrede gestand Angelina Jaques ihr Lampenfieber. "Ich bin wahnsinnig nervös." Die 21-Jährige war kurz zuvor zur Albertshöfer Weinprinzessin gekrönt worden – als Nachfolgerin von Emmi Wendemuth – und erklärte nun feierlich, dass sie das Amt mit Freude angehe. Angelina zeigte sich froh darüber, das Team der Weinbauvereinsvorsitzenden Cindy Reitmeier, Weinfestleiter Axel Ehliger und dessen Stellvertreter Pascal Philp hinter sich zu wissen. "Mach dein Ding und geh deinen Weg", gab Emmi Wendemuth ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg.
Ihr Krönungswein ist eine Traminer Spätlese der Nordheimer Divino, der einen Höhepunkt im Weinsortiment des Abends bildete. Angelina Jaques studiert Jura in Würzburg, so bleibe ihr das Dorfleben in Albertshofen erhalten, wie sie freudig mitteilte. Sie kann hier weiter Fußball spielen, sich in der Jugendarbeit einbringen und in der Feuerwehr und dem Spielmannszug aktiv sein.
Emmi Wendemuth war so lange im Amt wie keine Prinzessin vor ihr
Emmi Wendemuth geht in Albertshofen als Weinprinzessin mit der längsten Amtszeit in die Geschichte ein, da die Corona-Pandemie ihr Wirken unfreiwillig verlängert hatte. Für sie habe sich vor 1471 Tagen ein Traum erfüllt, sagte sie, ihr Amt habe sie mit Stolz ausgefüllt. Sie gab erzählend und – von Herold Dominik Will auf der Gitarre oder Akkordeon begleitet – singend Einblicke in ihre Weinprinzessinnen-Welt mit insgesamt 34 Weinfest-Besuchen. Sie hatte auch Termine in München, Fürth oder Weimar, und bisweilen standen die Hoheiten unter Dresscodes wie langen Abendkleidern.
"Man erkundet die Region und lernt nebenbei einige Prominente kennen", sagte Emmi Wendemuth. Sie blickt in ihrem Erinnerungsbuch auf Einträge wie von der verstorbenen Barbara Stamm und durfte Ministerpräsident Markus Söder interviewen. Da der Fränkische Weinbauverband vergangenes Jahr fast keine Weinkönigin gehabt hätte, gab sie in der verlängerten Frist ihre Bewerbung ab. Franz Sauer habe sie 81 Tage lang gecoacht, in der Zeit habe sie vieles kennen gelernt und ihr Wissen enorm ausgebaut.
Der Fränkischen Weinkönigin fehlen zunächst die Worte
"Die Emmi hat uns heute förmlich ein Konzert geboten", fand Weinbauvereinsvorsitzende Cindy Reitmeier. Walter Vierrether war baff, "so eine Abkrönung habe ich in 36 Jahren als Kitzinger Hofrat noch nicht erlebt", sagte er. Ebenso erging es der Fränkischen Weinkönigin Eva Brockmann, der nach der tollen Show Wendemuths zunächst die Worte fehlten. Sie werde, so bekannte Brockmann später, die gemeinsame Zeit mit Wendemuth und ihr stetes Lächeln in Erinnerung behalten.
Vierrether erinnerte an den Hype, als mit Emmi Wendemuth im Hofstaat eine Prinzessin mit thüringischen Wurzeln mit nach Weimar gekommen war. Hin und weg waren Vierrether und Wendemuth, als sie ihre Idee zu einer Wein-Trauung im Kitzinger Rathaus umgesetzt hatten.