Ein Geständnis in Schleswig-Holstein führte die Polizei in Kitzingen zum Opfer eines Gewaltverbrechens: Nachdem ein Asylbewerber, der in einer Gemeinschaftsunterkunft in Kitzingen untergebracht war, rund 600 Kilometer durch Deutschland gefahren war, stellte er sich am Mittwochmorgen in Kiel der Bundespolizei. Der 37-Jährige teilte dort überraschend mit, in Kitzingen einen Mitbewohner getötet zu haben. Dies bestätigten Polizeisprecher Maximilian Basser und Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Leiche in Kitzingen gefunden
Die Bundespolizisten in Kiel nahmen den Mann vorläufig fest und verständigten die örtlich zuständige Polizei in Unterfranken. In der Gemeinschaftsunterkunft in Kitzingen fanden die Beamten schließlich einen 27-Jährigen, der offensichtlich durch Gewalteinwirkung zu Tode gekommen war. "Der Tatverdächtige wurde von der Bundespolizei festgenommen", heißt es in der Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Verdächtige soll ein afghanischer Landsmann des Opfers sein.
Die Kripo Würzburg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts aufgenommen. Gegenstand der Ermittlungen sind unter anderem das noch unklare Motiv sowie der genaue Tathergang. Die Federführung in dem Verfahren hat die Staatsanwaltschaft Würzburg.
Bereits am Nachmittag erließ ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Würzburg gegen den Verdächtigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl. Darin ist vom dringenden Mordverdacht die Rede. Der Haftbefehl wurde dem 37-Jährigen in Kiel eröffnet. Nun soll der Mann aus dem Norden nach Bayern überführt und in eine Justizvollzugsanstalt überstellt werden.
Kein Zusammenhang mit zeitgleichen Ermittlungen in Prichsenstadt
Der Fall steht nach Polizeiangaben in keinerlei Zusammenhang mit gleichzeitig stattfindenden Ermittlungen am Mittwoch in Prichsenstadt (Lkr. Kitzingen), so Polizeisprecher Basser. Dort ermittelt die Polizei nach Informationen dieser Redaktion in einem versuchten Tötungsdelikt.
Die Polizei gab zu diesem Fall zunächst keine Details bekannt, um laufende Ermittlungen nicht zu gefährden. Es soll aber bereits eine Festnahme gegeben haben.