Kitzingen war am Freitagvormittag Gastgeber für die Arbeitsgemeinschaft (AG) der fränkischen Oberbürgermeister. Sieben der insgesamt 22 Städte waren bei der Sitzung im Rathaus, bei der sich die Stadtoberhäupter zweimal im Jahr austauschen, vertreten. Das zentrale Thema war der Zusammenhalt der Stadtgesellschaften bei großer Parteienvielfalt im Stadtrat – insbesondere angesichts der anstehenden Kommunalwahlen in Bayern.
Harald Fichtner, Oberbürgermeister der Stadt Hof und Sprecher der AG sagte dazu: "Wir stellen fest, dass sich nicht nur die Parteienlandschaft in den Parlamenten ändert, sondern dass auch unsere Stadtgesellschaften und Stadträte vor ganz neuen Herausforderungen stehen." Eine dieser Herausforderungen, so gibt er die Stimmungsbilder der 22 Mitgliedsstädte der AG wieder, sei eine "zunehmend polarisierende Stimmung der Gesellschaft."
Häufig stehe nicht das Gemeinwohl der Städte im Vordergrund, sondern immer mehr der Eigennutz. Er vermutet, dies könnte sich auch an Gruppierungen, die für Stadt- und Gemeinderäte kandidieren, zeigen, da diese nur ein bestimmtes Thema – häufig seien es Verhinderungsprojekte – im Blick hätten.
Zudem sei angesichts der Stimmungsbilder davon auszugehen, dass in vielen Städten die AfD kandidieren könnte. "Ob mit dem OB- oder Stadtratskandidaten: das wissen wir nicht. Aber wir als Oberbürgermeister müssen die Stadtgesellschaft zusammenzuhalten." Kitzingens OB Siegfried Müller ist ähnlicher Meinung und fügt hinzu: "Ich hoffe für 2020, dass der Schwerpunkt aller Kommunalpolitiker die Sachpolitik ist und kein Populismus betrieben wird."