Unstimmigkeiten im AfD-Doppel-Kreisverband Kitzingen-Schweinfurt und eine ungleiche Verteilung der eingenommenen Gelder haben mit dazu geführt, dass sich am Freitag in Nordheim ein eigener Kreisverband Kitzingen gründete. Das bestätigte AfD-Landtagsabgeordneter Christian Klingen (Markt Einersheim) im Gespräch mit dieser Redaktion.
Tags darauf, am Samstag, habe sich dann ein eigener Kreisverband Schweinfurt gegründet, sagt Klingen. Dort sei der bisherige zweite stellvertretende Vorsitzende, Richard Graupner, zugleich unterfränkischer Bezirksvorsitzender, in einer Kampfabstimmung unterlegen.
Klingen, der dem neuen Kreisverband Kitzingen vorsteht, berichtet, dass der Kreisverband Kitzingen-Schweinfurt ungefähr 100 Mitglieder hatte, je rund 50 aus jedem Landkreis. Allerdings seien die Einnahmen zu zwei Dritteln nach Schweinfurt geflossen. "Bei diesen Mitgliederanteilen sollte auch das Geld 50:50 geteilt werden", erklärt Klingen.
Basis für die Kommunalwahl verbreitern
Außerdem sei es ein Ziel des AfD-Landesverbands, möglichst in jedem Landkreis eigene Verbände zu gründen. Damit wolle man sich auch mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen im März 2020 besser aufstellen.
Bei der Versammlung in Nordheim hätten sich die anwesenden Mitglieder bei einer Enthaltung einstimmig für die Gründung eines Kreisverbands Kitzingen ausgesprochen, schreibt die Partei in einer Pressemitteilung. Es hätten 17 Stimmberechtigte teilgenommen. Geleitet wurde die Versammlung vom stellvertretenden AfD-Landesvorsitzenden, Gerd Mannes.
Die Mitgliederversammlung einigte sich darauf, den neuen Vorstand mit vier Positionen zu besetzen. Als Vorsitzender wurde MdL Christian Klingen gewählt, als stellvertretende Vorsitzende Hannelore Postel aus Dettelbach, als Schatzmeisterin Daniela Strobel-Langenhan aus Kitzingen. Generalsekretärin wurde Andrea Klingen, Ehefrau von Christian Klingen und Bezirksrätin aus Markt Einersheim. Die Vorstandsmitglieder seien bei jeweils einer Enthaltung einstimmig gewählt worden, heißt es in der Pressemitteilung. In einer anschließenden Abstimmung wurde unter anderem Marius Jaekel einstimmig als Rechnungsprüfer bestimmt.
AfD will in den Kreistag
Nach Worten Klingens will sich der AfD-Kreisverband Kitzingen in der Folge am Kommunalwahlkampf beteiligen. Vorderstes Ziel sei es, Kreistagsmandate für die AfD zu erringen. Aber auch für den Kitzinger Stadtrat wolle die AfD eine Liste aufstellen. Ob das auch in anderen Gemeinden möglich sei, werde sich zeigen, sagt Klingen.
Aus seiner Sicht wird die AfD allerdings keinen Landratskandidaten aufstellen. Der Grund: "Tamara Bischof sitzt fest im Sattel", erklärt Klingen. "Ich habe an ihrer Arbeit nichts zu bemängeln."